Polizeigewalt Wann es die meisten Todesfälle gibt: Ein Kriminologe im Interview

Taser-Vorführung: Elektroschocker sind laut Thomas Feltes genauso gefährlich wie Schusswaffen. Doch das verschleiere die Polizei
Taser-Vorführung: Elektroschocker sind laut Thomas Feltes genauso gefährlich wie Schusswaffen. Doch das verschleiere die Polizei.

Nicht erst seit den tödlichen Polizeieinsätzen in der Pfalz und Kurpfalz kritisiert der Kriminologe Thomas Feltes die Vorschriften für den Gebrauch von Elektroschockgeräten und Bodycams scharf. Er fordert auch mehr Transparenz bei der Gewalt gegen – sowie durch die Polizei. Im Gespräch mit Simone Schmidt erklärt er, was für ihn ein Skandal ist und wann es die meisten Todesfälle gibt.

Im April starben in Landstuhl (Kreis Kaiserslautern) und in Mannheim zwei Männer während beziehungsweise kurz nach Polizeieinsätzen. Gegen einen 38-Jährigen setzten die Beamten einen Elektroschocker ein, weil der Mann unter Alkohol- und Drogeneinfluss in seiner Wohnung in Landstuhl randaliert, sich selbst verletzt und die Beamten angegriffen haben soll. Der Taser war laut Obduktionsbericht sehr wahrscheinlich mit verantwortlich für dessen Tod. In Mannheim wurde am 30. April ein 31-Jähriger von der Polizei erschossen, nachdem er an der Unibibliothek mit einer 40 Zentimeter langen Machete aufgetaucht und gegen eine Mitarbeiterin handgreiflich geworden war. Die Waffe soll er nach Aufforderung der Einsatzkräfte nicht abgelegt haben. Der Mann war nach RHEINPFALZ-Informationen psychisch krank. In beiden Fällen gibt es keine Video-Aufzeichnungen der Polizei. Der Jurist und Kriminologe Thomas Feltes lehnt die aktuelle rechtliche Grundlage und Praxis für den Einsatz von Bodycams und Tasern in ihrer bisherigen rechtlichen Form ab.

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