Meinung Attacken gegen Politiker: Nur noch Hass und Wut

Ein Wahlplakat mit dem SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke.
Ein Wahlplakat mit dem SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke.

Angriffe auf Politiker sind ein Alarmzeichen für eine wachsende Verrohung in unserer Gesellschaft.

Nach dem brutalen Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke ist noch vieles ungeklärt, von der Identität der Täter bis hin zu deren Motiven. Klar ist aber: Die Vorfälle der vergangenen Tage, von denen die Attacke auf Ecke die mit den gravierendsten Folgen, aber leider nicht die einzige war, stehen für eine neue Stufe enthemmter Gewalt. Was in Dresden, Essen und andernorts geschah, hat mit demokratischem Wettstreit rein gar nichts zu tun. Hier versuchen Kriminelle, andere einzuschüchtern, mundtot zu machen, ohne Rücksicht auf Leib und Leben ihrer Opfer. Das alles gab es schon einmal: vor einem Jahrhundert, als in der Weimarer Republik SA-Trupps und andere Schergen Hitlers politisch Andersdenkende gnadenlos verfolgten. Wohin das führte, ist bekannt.

Diese Angriffe sind auch Ausdruck einer zunehmenden Verrohung, bei der der andere nicht mehr als Mitmensch, sondern nur noch als Objekt für Wut und Hass gesehen wird. Die einen belassen es bei Worten. Andere aber schreiten zur menschen- und demokratiezerstörenden Tat.

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