1. FC Kaiserslautern FCK: Engpass in der Abwehrzentrale
Mit einem reichen Erfahrungsschatz kommt der SV Darmstadt heute ins Fritz-Walter-Stadion. Beim FCK herrscht in der Innenverteidigung ein Engpass.
„Wir haben fünf Innenverteidiger, aber nur zwei sind fit“, stellt Trainer Norbert Meier fest, dem für heute nur Stipe Vucur und Robin Koch geblieben sind. Aushelfen könnte Benjamin Kessel, der diese Rolle früher spielte, aber sich als Außenverteidiger sieht. Vucur ist heiß und bereit. „Es ist ganz normal, dass man enttäuscht ist, wenn man nicht spielt“, sagt der 25-Jährige, der in Nürnberg auf der Bank saß, nach 34 Minuten für den verletzten Modica kam. Da stand es schon 0:2! „Es war keine einfache Situation da reinzukommen. Wir haben in der zweiten Halbzeit, auch nach dem 0:3, versucht noch ein Tor zu machen, hatten ja Chancen, hätten es auch machen müssen“, sagt Vucur.
Vucur will wieder Tore machen
Er hat in 84 Zweitligaspielen sieben Tore gemacht, letzte Saison aber ging er leer aus. In Nürnberg war er nah dran. „Ich hätte ein Tor machen können, bin aber nicht richtig an den Ball gekommen. Ich will aber wieder Tore machen, vor dem gegnerischen Tor präsenter sein“, sagt der 1,94 Meter große Vucur, der im Luftkampf eine Bank ist – wenn er konzentriert arbeitet.
Spiel gegen den Aufstiegs-Kandidaten
„Ein besonderes Spiel“ mag der Lauterer Trainer nicht in der Begegnung sehen, nur weil er in der letzten Saison bis zum 13. Spieltag „Lilien“-Coach war. „Jedes Spiel ist ein besonderes. Ich bin schon so lange dabei und in der Liga sind sechs Vereine, die ich schon verarbeitet habe ...“, sagt der 58-Jährige. Darmstadt 98 sieht er angesichts des routinierten Kaders im Kreis der Mannschaften, die den Aufstieg als realistisches Ziel verfolgen dürfen. Da verteidigen erfahrene Profis: Sandro Sirigu (28), Aytac Sulu (31), Peter Niemeyer (33) und Fabian Holland (27). Leitfigur der Mannschaft ist Hamit Altintop (34). Auch Kevin Großkreutz (29) und Tobias Kempe (28) haben schon viel erlebt.
Kastaneer ist dabei
Heute Abend zählt der von ADO Den Haag gekommene stürmende Hoffnungsträger Gervane Kastaneer nach auskurierter Knieblessur zum FCK-Kader. Auf den 21-Jährigen hält der Trainer große Stücke. Kastaneer ist seit einem halben Jahr nach einer schweren Augenverletzung ohne Pflichtspieleinsatz. Stürmer Lukas Spalvis kam nach einem Jahr Pause infolge eines zweiten Kreuzbandrisses in Nürnberg zu seinem Kurzzeit-Comeback. Geduld ist gefragt.
Integration der Neuzugänge funktioniert
„Wir müssen Leistung bringen“, sagt der Trainer. Christoph Moritz, in Nürnberg nach gutem Beginn auch ein Schwachpunkt, zeigt sich selbstkritisch. Nach dem 0:1, „ein Nackenschlag“, hätten „die Älteren, zu denen ich auch zähle, ein bisschen Ruhe reinbringen müssen, das ist nicht gelungen“. Die menschliche Integration der elf Neuzugänge aber verlaufe absolut problemlos.
Atik macht dem Trainer Spaß
Großen Spaß macht dem Trainer die Hoffenheimer Leihgabe Baris Atik. „Das ist jemand, der sehr gute fußballerische Fähigkeiten hat, den man nicht komplett einschränken darf in seinem Spieltrieb. Das ist ein Straßenfußballer. Der steigt auch an einer Ampel in Kaiserslautern aus dem Auto aus, holt den Ball aus dem Kofferraum und hält ihn so lange hoch, bis die Ampel wieder auf Grün schaltet .“ Verkleinert wird der Kader: Am Mittwoch ging Lukas Görtler (23) zum FC Utrecht und spielt nun in der Europa League. Gestern Abend wurde der Wechsel von Torhüter André Weis (27) auf Leihbasis zum Zweitliga-Rivalen Jahn Regenburg besiegelt. So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Müller - Kessel (Mwene), Vucur, Koch, Guwara - Albaek - Mwene (Borrello), Moritz, Halfar - Atik - Osawe – Ersatz: Sievers, Fechner, Seufert, Osei Kwadwo, Spalvis, Kastaneer - Es fehlen: Correia (Innenbandzerrung im Knie), Modica (Muskelverletzung), Przybylko (Reha nach Fuß-OP), Ziegler (Bänderriss) SV Darmstadt 98: Heuer Fernandes - Sirigu, Niemeyer, Sulu, Holland - Altintop, Stark - Kempe, Mehlem, Großkreutz - Sobiech – Es fehlt: Rosenthal (Aufbautraining nach Kniespiegelung) Schiedsrichter: Hartmann (Wangen).
