Rheinpfalz Nichts für Historiker

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Wikinger, Samurai und Ritter kämpfen gegeneinander? Historiker runzeln empört die Stirn. Spieler dagegen freuen sich über die wilde Mischung und treten im Online-Modus gegeneinander an. Am liebsten Mann gegen Mann.

Eine eher überschaubare Story wird ja vielen Actionspielen vorgeworfen. Doch so platt wie in „For Honor“ (PC, Playstation 4, Xbox ) sind die wenigsten: Ritter, Wikinger und Samurai kämpfen, weil sie das eben schon seit Jahrhunderten so machen. Aber hey – wieso sich schwerbewaffnete Nahkämpfer auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen, das ist doch nun wirklich egal! Zu den Stärken des durchdachten Kampfsystems, das sich mit dem Gamepad ein wenig einfacher kontrollieren lässt als mit Maus und Tastatur, zählen die vielen Möglichkeiten, Angriffen auszuweichen: Schläge lassen sich nach verschiedenen Seiten hin blocken oder durch geschicktes Wegrollen vermeiden. Letzteres dürfte Historikern übel aufstoßen: In voller Ritterrüstung lässt es sich eben nicht agil zur Seite hüpfen. Doch „For Honor“ stellt den Spielspaß über die historische Akkuratesse. Das Kampfsystem funktioniert so lange gut, wie man im Einzelspieler-Modus gegen hirnlose Fußsoldaten antritt, die als mittelalterliches Kanonenfutter durchgehen. Gelegentlich tritt ein Held oder Ritter aufs Schlachtfeld, den es im Duell zu besiegen gilt. Die Bosse sind sogar echte Herausforderungen. Mehr Spaß macht der Mehrspielermodus – auch wenn der ein höheres Frustpotenzial birgt. Es gilt unter „For Honor“-Spielern zwar als verpönt, immer wieder sieht man sich aber nicht nur einem Gegner, sondern mehreren gegenüber. Da haben selbst geschickte Zeitgenossen kaum eine Chance ... Die Spielumgebungen wie Burgen, Dörfer oder Schlösser sind außerordentlich hübsch. Überhaupt gibt’s optisch und atmosphärisch nichts an „For Honor“ auszusetzen. Info Verlag: Ubisoft Freigegeben: Ohne Jugendfreigabe Wertung: 7.5 von 10 Punkten |bgi

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