Urban Art Große Biennale im Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Die Straße als anarchische Kunstmeile

Urban Art, die Eroberung von Fassaden und Betonwänden durch Straßenkunst, hat sich zum Gegenentwurf zur „White Cube“-Ästhetik entwickelt, der Kunst an weißen Museumswänden. Eine rekordverdächtige Biennale widmet sich dem Thema.

Die Urban Art Biennale des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ist weltweit eine der größten Werkschauen dieser Kunstform. Alle zwei Jahre wird das gesamte Areal der Hütte zur Spielfläche und zum Dialogpartner für das, die sich aus Street Art oder Graffiti entwickelt hat. „2024 liegt der Fokus neben politischen In-Situ-Arbeiten insbesondere auf partizipativen Urban-Art-Projekten“, wie die Völklinger Hütte ankündigt.

Das größte dieser Gemeinschaftswerke mit dem Titel „Ganzfeld“ bezieht erstmals die Brennerbühne im obersten Geschoss der Sinteranlage in den Parcours mit ein. Betreut und gestaltet wird das Projekt von Krista Burger und Kenneth Letsoin aus den Niederlanden. Die Künstlerin und ihr Kollege kommen über mehrere Wochen hinweg immer wieder in die Völklinger Hütte, wo sie jeden und jede vor Ort dazu einladen, eigene Bilder zu malen. Die Einzelwerke choreografieren sie zu einer vielstimmigen Installation.

Zusammenspiel von Industriekultur und Urban Art

Darüber hinaus bietet die Hütte viele Orte mit reicher Ausstrahlung für das Zusammenspiel von Industriekultur und Urban Art an – „sei es zwischen gigantischen Maschinen, vor rostbraunen Staubwänden oder im Paradies, wo sich die Natur das Areal der Kokerei zurückerobert“, heißt es in der Vorschau.

Beteiligt sind an der Biennale rund 50 Künstlerinnen, Künstler und Gruppen, die aus ganz Europa, einige auch aus den USA und Kanada, nach Völklingen kommen.

„Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Urban Art Biennale“ – 28.4.-10.11., geöffnet täglich 10-19 Uhr; Infos: voelklinger-huette.org