Welt-Vegan-Tag Mit Genuss ein bisschen die Welt retten: Gesunde Alternative ohne Tierleid

Immer beliebter: vegan tafeln. Am 1. November wird seit Jahren der Welt-Vegan-Tag gefeiert.
Immer beliebter: vegan tafeln. Am 1. November wird seit Jahren der Welt-Vegan-Tag gefeiert.

Billie Eilish und Lenny Kravitz, Natalie Portman und Benedict Cumberbatch sind bekennende Veganer. Die pflanzenbasierte Ernährung ist im Trend. Zum Welt-Vegan-Tag am 1. November haben wir Hintergründe, Tipps und Rezepte zusammengestellt.

Wer hätte das gedacht: Die pflanzenbasierte Ernährung ist alles andere als ein moderner Hype. Gefeiert wird das vegane Leben bereits seit 1994 weltweit am 1. November. Damals suchte die vegane Tierrechtlerin Louise Wallis nach einem Rahmen, um den 50. Jahrestag der Vegan Society zu feiern, der sie vorstand. Jahr für Jahr gibt es seither am Welt-Vegan-Tag auch in Deutschland vor allem in den Städten Infoveranstaltungen und Aktionen zum Thema. Zugleich läutet der Aktionstag den „World Vegan Month“ November ein.

Meist gesünder: veganes Fast Food.
Meist gesünder: veganes Fast Food.

Veganer streichen nicht nur Fleisch, Fisch und Milchprodukte vom Speiseplan, sondern alle Lebensmittel, die vom Tier stammen, dazu gehören auch Gelatine und Honig. Viele Veganer verzichten sogar komplett auf Tierprodukte, etwa auch auf Wolle und Leder. Laut Utopia.de leben in Deutschland derzeit etwa 1,58 Millionen Menschen vegan. Wie es auf der Webseite vegan-day.org heißt, ist auch die Zahl an Hotels und Restaurants, die auf tierleidfreie Speisen setzen, enorm gestiegen.

Weniger Tierleid, Umwelt- und Klimaschutz sowie Gesundheit als Anreize

Mehr Tierwohl ist vielen nicht der einzige Anreiz, es geht auch um Umwelt- und Klimaschutz: „Die Lebensmittelindustrie, vor allem der hohe Fleischkonsum, verursachen nicht nur viel Tierleid, sondern haben durchaus auch negative Auswirkungen auf unser Klima und das weltweite Ökosystem“, informiert Utopia.de.

Nicht zuletzt gilt eine pflanzenbasierte Ernährung als gesund. Laut Barmer Krankenkasse zeigen Studien, dass Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes bei Veganern seltener vorkommen. Auch bei anderen Erkrankungen zeige sich ein positiver Einfluss. Gute und gesunde vegane Fleischalternativen sind den Gesundheitsexperten zufolge zum Beispiel Tofu, Süßlupinen, Seitlinge sowie Produkte auf Weizen- oder Erbsenbasis. Wichtig: Veganer sollten sich mit der Nährstoffzusammensetzung von Lebensmitteln beschäftigen, um Mangelerscheinungen etwa an Kalzium und B-Vitaminen vorzubeugen. Die Barmer empfiehlt, auf Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse und gesunde Fette zu setzen und sich regelmäßig beim Arzt auf Nährstoffmangel durchchecken zu lassen. Der Umstieg solle schrittweise mit fleischfreien Tagen erfolgen.

Und es gibt Ausnahmen: In Schwangerschaft und Stillzeit sowie für Kinder und Jugendliche empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine vegane Lebensweise nicht.

Buchtipps und Rezepte

Orientalische vegane Köstlichkeiten

Die Orientküche mit ihren vielen Aromen und Getreidezubereitungen macht es Veganern wirklich einfach. Das legt auf jeden Fall das Kochbuch „Deftig vegan Orient“ von Anne-Katrin Weber nahe. Von Mezze – einer Tafel mit vielen leckeren Kleinigkeiten – über Salate, Suppen und Streetfood bis hin zu Hauptgerichten und Süßem reicht die Bandbreite der Rezepte für ihr „Fest für die Sinne“. Anfänger bekommen zudem eine schnelle Einführung. Und viele der Rezepte, ob Teigtaschen mit Kartoffel-Zwiebel-Füllung oder frittierte süße Hefekringel sind gar nicht so schwer zuzubereiten. Ein kulinarischer Traum aus 1001 Nacht – wie die folgenden beiden Rezepte zeigen:

Teigtaschen mit Kartoffel-Zwiebel-Füllung (Gözleme)

Zutaten für 8 Stück:

Für den Teig: 350 g Weizenmehl (Type 405); ¾ TL Salz, ½ TL Zucker, 1 EL Olivenöl. Für die Füllung: 1 große Zwiebel, 2 EL Olivenöl, 200 g gekochte Pellkartoffeln, 1 Knoblauchzehe, je 3-4 Stängel Petersilie, Dill und Minze, ½-1 TL Pul Biber, Salz

Aus der Türkei: Teigtaschen mit Kartoffel-Zwiebelfüllung.
Aus der Türkei: Teigtaschen mit Kartoffel-Zwiebelfüllung.

Zubereitung:

Mehl, Salz und Zucker mischen. 1 EL Olivenöl sowie nach und nach etwa 200 ml kaltes Wasser dazugeben und 5 Minuten kräftig kneten, bis ein elastischer Teig entstanden ist. Den Teig 30-60 Minuten ruhen lassen. Zwiebel in dünne Scheiben schneiden. 2 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Zwiebel darin anbraten, in eine Schüssel geben. Die Kartoffeln dazugeben und mit einer Gabel zerdrücken. Knoblauch fein hacken, Petersilie, Dill und Minze grob hacken, zur Kartoffel-Zwiebel-Mischung geben. Mit Pul Biber und Salz würzen und gut verrühren. Den Teig in acht Portionen teilen, zu Kugeln formen. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche Teigkugeln nacheinander mit dem Nudelholz zu einem etwa 16 cm großen, runden Fladen ausrollen. Etwas Füllung auf eine Teighälfte geben, die andere Hälfte darüberklappen und die Teigränder gut andrücken. Jeweils zwei Teigtaschen zusammen von beiden Seiten ohne Zugabe von Öl 3-5 Minuten anbraten, ab und zu wenden. Mit etwas Olivenöl bepinselt servieren.

Quelle und Bibliographie: Anne-Katrin Weber: Deftig vegan Orient, Becker Joest Volk Verlag, 2023, 192 S., 32 Euro

Gefüllte Auberginen – Imam Bayildi

Zutaten für 4 Personen:

4 Auberginen (à 300 g), Salz, 2 EL Olivenöl, 2 Zwiebeln, 2-4 Knoblauchzehen, 1 gelbe Paprika, 250 g kleine Cocktailtomaten, 3 EL Olivenöl, 2 EL Paprikamark, 1 TL Pul Biber, 1 TL Kreuzkümmelsamen, ½ TL gemahlener Zimt, Salz, je 3-4 Stängel Minze und Dill, 8 EL pflanzlicher Joghurt

Zubereitung:

Von den Auberginen längs mit einem Sparschäler je etwa 5 Streifen abschälen. Aus jeder Aubergine längs einen 3 cm breiten Keil herausschneiden. Das Innere mehrfach kreuzweise einschneiden. Die Auberginen für 20-30 Minuten in kräftig gesalzenes Wasser legen, mit einem Teller beschweren, dass sie untertauchen. Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze oder 180 °C Umluft vorheizen. Auberginen gut abtropfen lassen. Nebeneinander in eine Auflaufform legen, mit Olivenöl beträufeln und 20 Minuten im Ofen garen.

Für die Füllung Zwiebeln und Knoblauch fein hacken, Paprika in schmale Streifen schneiden. Tomaten halbieren. Auberginen-Reste klein würfeln. Zwiebeln, Paprika und Auberginenwürfel in Olivenöl 5 Minuten rundum anbraten. Knoblauch und Tomaten dazugeben, Paprikamark unterrühren und 200 ml Wasser angießen. Mit Pul Biber, Kreuzkümmel, Zimt und Salz würzen und bei geringer Hitze 3 Minuten köcheln. Auberginen füllen, den Rest der Füllung mit in die Auflaufform geben und fingerhoch Wasser in die Form füllen. Mit einem Deckel oder Alufolie abdecken. 45 Minuten backen. Die Kräuter hacken. Mit dem Joghurt zum Servieren auf die Auberginen geben.

Vegane Weihnachten

Weihnachten ohne Festtagsbraten? Wer Katy Beskows Ideen auch nur überfliegt, kann sich das prima vorstellen. Veganer Wellington-Braten, Spinatquiche und geschmorte Birnen klingen gar zu lecker. Und neben 80 Rezepten für komplette Feiertagsmenüs hat die Foodbloggerin und erfolgreiche Kochbuchautorin auch noch jede Menge praktische Tipps zur Vorbereitung und Menüplanung vom Aperitif über Knabbereien, Beilagen, Saucen, Relishes und Dipps sowie Desserts und Kuchen bis zur Resteverwertung zwischen den Jahren. Ein wunderbares Buch, das die Vorfreude auf (vegane) Weihnachten weckt. Zwei Beispiele gefällig?

Blutorangen-Fenchel-Salat mit

Radicchio, Kapern und Oliven

Zutaten für 4 Personen:

6 EL natives Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, gehackt, 2 EL eingelegte Kapern, abgetropft, 1 große Handvoll entsteinte schwarze Oliven, gehackt, Meersalz, 2 Fenchelknollen, in feine Scheiben geschnitten, Fruchtfleisch von 2 großen Blutorangen, quer in Scheiben geschnitten und diese halbiert, 1 Radicchio, große Blätter grob zerpflückt, 1 kleine Handvoll Dill, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Deftig orientalisch: gefüllte Auberginen.
Deftig orientalisch: gefüllte Auberginen.

Zubereitung:

Einen kräftigen Schuss Olivenöl in eine kleine Pfanne geben und den Knoblauch bei schwacher Hitze 2-3 Minuten anschwitzen, bis er weich ist und duftet. Abkühlen lassen. Knoblauch mit dem Öl sowie die 6 EL Olivenöl mit Kapern und schwarzen Oliven in eine Schale geben.

Mit 1 kräftigen Prise Meersalz verrühren und 15 Minuten ziehen lassen. Inzwischen in einer großen Schüssel Fenchel, Blutorangen und Radicchio vermengen. Dill untermischen. Dressing zugießen und alles gründlich unterheben. Mit 1 Prise Pfeffer würzen. Tipp: Knoblauch-Kapern und Oliven-Dressing können bis zu 2 Tage im Voraus zubereitet werden. Fest verschlossen in einer Flasche oder einem Glas an einem kühlen Ort aufbewahren. Vor Gebrauch gut schütteln.

Weihnachtliche Pancakes

Zutaten für 6 Stück:

100 g Weizenmehl, ½ TL gemahlener Ingwer, ½ TL Zimtpulver, 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss, 1 Prise Meersalz, 200 ml gesüßte Sojamilch, 6 EL Sonnenblumenöl zum Ausbacken, Ahornsirup zum Beträufeln, Abrieb von ½ Bio-Zitrone

Festlich: Blutorangen-Fenchel-Salat mit Radicchio.
Festlich: Blutorangen-Fenchel-Salat mit Radicchio.

Zubereitung:

Mehl mit den Gewürzen mischen. Sojamilch hinzufügen und alles mit dem Schneebesen zu einem glatten Pfannkuchenteig verrühren. Mindestens 4 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. In einer Pfanne 1 EL Sonnenblumenöl erhitzen. Es ist heiß genug, wenn ein kleiner Tropfen Probeteig brutzelt und in 20 Sekunden goldbraun wird. 4 EL Teig in die Pfanne gießen, diese schwenken, um ihn gleichmäßig zu verteilen, 2-3 Minuten backen, wenden und weitere 2-3 Minuten backen. Den Pancake auf einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller legen und warm stellen. Währenddessen mit dem übrigen Teig ebenso verfahren, dabei jeweils 1 EL Öl zum Ausbacken verwenden. Mit Ahornsirup beträufeln und mit Zitronenabrieb bestreuen.

Quelle und Bibliographie: Katy Beskow: Easy Vegan Christmas,
ars vivendi, 2023, 192 S., 28 Euro

Passt auch zu Weihnachten: Pancakes mit Ahornsirup.
Passt auch zu Weihnachten: Pancakes mit Ahornsirup.
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