Rheinpfalz Blitzer-Säulen erwischen viele Temposünder

MAINZ. Exakt 3876 Fahrer waren am europäischen „Speedmarathon“-Aktionstag schneller als die Polizei erlaubt auf rheinland-pfälzischen Straßen unterwegs. Ein erheblicher Teil dieser Temposünder wurde allerdings nicht bei zusätzlichen Kontrollen, sondern an den neuen stationären Blitzersäulen erwischt. Und die blitzen immer – auch wenn kein Speedmarathon-Tag ist.

Landesweit wurde zwischen Mittwoch, 6 Uhr, und Donnerstag, 6 Uhr, die Geschwindigkeit von 123.985 Fahrzeugen gemessen, informierte gestern das rheinland-pfälzische Innenministerium. Und zwar an lediglich 47 Kontrollstellen. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren, als Rheinland-Pfalz zum letzten Mal beim nationalen „Blitz-Marathon“ mitmachte, wurde noch landesweit an 345 Orten kontrolliert. Trotzdem wurden damals insgesamt weniger Raser erwischt als jetzt beim Speedmarathon: Gerade mal 2600 Fahrer waren am Marathontag des Jahres 2015 zu schnell unterwegs. Deutlich mehr Kontrollstellen und trotzdem weniger erwischte Raser – wie passt das zusammen? Eine Erklärung könnte sein, dass vor zwei Jahren die Fahrer noch vor dem Blitz-Marathon-Tag im Internet nachschauen konnten, wo Jagd auf Temposünder gemacht werden soll. Andererseits waren in dieser Woche die erst vor kurzem von der Polizei außerhalb von Kommunen aufgestellten sieben stationären Blitzer besonders „ertragreich“ – und deren Standorte kennen zumindest die Einheimischen. Welche Ausbeute diese Anlagen haben, zeigt das Beispiel der verkehrsreichen A 60 bei Mainz. Allein die Blitzer-Säule in Höhe des Hechtsheimer Tunnels hat während der 24 Stunden des Speedmarathons rund 30.000 Fahrzeuge gemessen und dabei 540 Tempoverstöße registriert. Der Rekordhalter beim Speedmarathon in Rheinland-Pfalz wurde übrigens ebenfalls auf der A 60, allerdings zwischen Mainz-Lerchenberg und Mainz-Finthen ertappt: Er war mit 178 Sachen unterwegs, wo nur Tempo 100 erlaubt ist. |jüm

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