Eisenberg Unermüdlicher Einsatz für Federbällchen

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Vor 40 Jahren wurde der Natur- und Vogelschutzverein Ramsen gegründet. Am Freitag haben die Mitglieder mit einer Geburtstags-Jahreshauptversammlung dieses Jubiläum gefeiert. Der Vorsitzende Udo Wild ließ die wichtigsten Ereignisse und Projekte der Vereinsgeschichte Revue passieren. Auch die Ehrung treuer Mitglieder, die sich um den Verein verdient gemacht haben, stand auf dem Programm.

Im Nebenzimmer der Börs, der ehemaligen Gaststätte am Ramser Marktplatz, fand die Vereinsgründung statt. 15 Leute seien es am Anfang gewesen, die Benno Sattler zum Vorsitzenden gewählt hätten, erinnern sich die Gründungsmitglieder Annemarie Schumacher und Axel Vogt. Der Verein wuchs rasch, wie Udo Wild berichtete. Die Vogelschützer kümmerten sich um das Aufhängen und die Betreuung von weit über 1200 Nisthöhlen. Neun Fledermaus-Großraum- und Überwinterungshöhlen wurden geschaffen. Winter für Winter stand die Bestückung der vielen Vogelfütterungsplätze an. Ende der Achtziger Jahre wurde der Vogellehrpfad-Rundweg am und oberhalb des Parkplatzes Lehrberg eingerichtet. Der Weg führt an fünf selbst gebauten Schaukästen mit Beschilderungen unter den Nisthöhlen entlang. Dieses Vorzeigeprojekt brachte dem Verein mehrere Umweltpreise ein. Von 1993 bis 1996 wurden zwei Kinder- und Jugendgruppen mit 15 jungen Naturschützern betreut. Die Jugendgruppen nannten sich „Eisvögel“. In den erfolgreichsten Zeiten hatte der Verein fast 200 Mitglieder. Vogelkundliche Wanderungen fanden regen Anklang und gehörten zu den zahlreichen Höhepunkte im Vereinsleben. Später schrumpfte der Verein aus Krankheits- und Altersgründen immer mehr. Doch seit 2015 ist wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, so dass mittlerweile wieder rund 90 Mitglieder dem Verein angehören. Eine Besonderheit des Ramser Natur- und Vogelschutzvereins, die Wild hervorhob, dürfte kaum auf einen anderen Verein zutreffen. Die Gründungsversammlung beschloss 1977 einen Beitrag von zehn Mark im Jahr. Aktuell zahlen die Mitglieder fünf Euro, was entsprechend dem Umrechnungskurs sogar elf Cent günstiger ist als damals. Wie der Vorsitzende berichtete, führten die Naturschützer 2016 wieder zahlreiche Aktionen durch. Beispielsweise wurden 100 Nisthöhlen gereinigt und im Winter 350 Kilogramm Futter ausgegeben. Eine Kerwewanderung mit Rätsel wurde für Grundschüler organisiert. Schwerpunkt der geplanten Tätigkeiten in diesem Jahr ist der Vogellehrpfad. Er hat im Laufe der Jahre durch Wind und Wetter gelitten und soll erneuert und wieder attraktiver gestaltet werden. Vor allem die Renovierung der Schaukästen steht an. Hierfür sucht der Verein Paten. Für 40 Jahre Treue zum Verein wurden den Gründungsmitgliedern Annemarie Schumacher, Lilli Vogt, Karl-Gustav Dünkelberg und Axel Vogt Ehrenurkunden verliehen. Vogt wurde darüber hinaus für seinen Einsatz als „Vogelwart und unermüdlicher Motor des Vereins“ zum Ehrenmitglied ernannt. Zusätzlich erhielt der Vogelwart von Bürgermeister Wolfgang Steitz (CDU) eine Auszeichnung der Gemeinde Ramsen für sein beispielhaftes 50-jähriges Wirken zum Schutze der Vögel. Vogt war einer der Initiatoren der Vereinsgründung und hatte sich zuvor bereits zehn Jahre im Auftrag der Gemeinde um den Schutz der heimischen Vögel gekümmert. Weitere Vereins-Auszeichnungen erhielten Edith Böhme, die seit 30 Jahren das Amt der Kassiererin innehat und Heike Sattler, die mehr als 18 Jahre als Schriftführerin fungiert. Ebenfalls geehrt wurde Peter Hennek. Er leitete von 1996 bis 2014 den Verein als Vorsitzender und gehört jetzt als Stellvertreter zur Vorstandsschaft.

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