Nils erklärt Wie der Maulwurf im Winter lebt

Frischer Erdhaufen: Hier muss ein Maulwurf unterwegs sein.
Frischer Erdhaufen: Hier muss ein Maulwurf unterwegs sein.

Da hat aber jemand kräftig gebuddelt: Mehrere Maulwurfshügel gibt es auf der Wiese am Waldrand. Sie sehen frisch aus!

„Wirft der Maulwurf im Januar, dauert der Winter bis Mai sogar.“ So lautet eine alte Bauernweisheit. Das bedeutet, dass Maulwürfe das ganze Jahr über aktiv sind. Und tatsächlich: Sie halten keinen Winterschlaf. Was sie laut der Bauernregel werfen, ist klar: Erde. Vielleicht kannst du dir denken, warum die Tiere das machen. Wenn so ein Maulwurf seine unterirdischen Gänge gräbt, schiebt er immer mehr Erde vor sich her. Die muss irgendwann aus dem Weg. Ungefähr in Abständen von einem halben bis ganzen Meter befördert er sie hinaus.

An einem Tag kann er eine Strecke von bis zu 20 Metern buddeln. Seine Schultern und Arme haben kraftvolle Muskeln. Wie kleine Schaufeln arbeiten die nach außen gedrehten Hände. Starke Krallen und ein zusätzlicher Daumen vergrößern die „Grabhände“. Überhaupt hat der Maulwurf für sein unterirdisches Dasein den passenden Körper. Er wird nur wenige Zentimeter hoch und ähnelt fast einer kleinen Walze. Das Fell besteht aus ganz kurzen, senkrecht stehenden Haaren, die sich im Erdgang jeder Laufrichtung anpassen. So kommt der Samtpelz flott voran, egal, ob er sich vorwärts oder rückwärts bewegt.

Der Maulwurf hat einen großen Appetit

Augen und Ohren sind sehr klein und liegen versteckt, sodass sie vor Erde geschützt sind. Gut sehen kann der Maulwurf nicht – das braucht er im Dunkeln auch nicht. Viel wichtiger zum Beutemachen sind der Geruchs- und Tastsinn. Mit der rüsselförmigen, beweglichen Nase kann der Maulwurf bestens riechen. Fast immer erbeutet er seine Nahrung unter der Erde. Er hat einen großen Appetit und frisst Insektenlarven, Nacktschnecken und vor allem Regenwürmer.

Aber finden die Buddler im Winter genug Nahrung? Im gefrorenen Boden ziehen sich die Regenwürmer ja ziemlich weit zurück. Das bedeutet, auch der Maulwurf muss tiefere Gänge buddeln. So kommt es, dass im Winter oft neue Maulwurfshügel entstehen. Zum Gangsystem gehören eine oder mehrere Speisekammern. Wenn der Bewohner satt ist, steckt er die Beutetiere dort als Vorrat hinein. Vor allem Regenwürmer werden lebendig gelagert, damit sie frisch bleiben. Der Maulwurf beißt ihnen das Kopfende ab. So verhindert er, dass sie fortkriechen. Bis dem Regenwurm wieder ein Kopf nachgewachsen ist, dauert es Wochen. Wenn er nicht vorher verschlungen wurde, kann er sich dann vielleicht davonmachen.

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