Donnersbergkreis Corona-Tagebuch: Die Schere bleibt zum Schutz liegen

Brigitte Mannert hat in der vergangenen Woche eine Entscheidung getroffen. Sie hat ihren Friseursalon in Alsenz vorerst geschlossen. Obwohl sie das zu diesem Zeitpunkt noch nicht musste. Und sie hatte somit schon vor dem Beschluss am Sonntag, dass Friseure schließen sollen, eine klare Meinung: „Ich kann diese Bevorzugung nicht nachvollziehen, denn wir arbeiten direkt an den Kunden. Ein Abstand von 1,5 Meter ist nicht einzuhalten. Ich will meine Mitarbeiter, mich selbst und vor allen Dingen meine Kunden vor Ansteckung schützen“, so die ehemalige Präsidentin der Handwerkskammer der Pfalz, die in Bayerfeld-Steckweiler lebt.

Im Donnersbergkreis gibt es weitere Friseursalons, die sich schon vergangene Woche zu einer vorübergehenden Schließung entschieden haben. Die Situation sei für sie gleichwohl als Unternehmerin nicht einfach, plötzlich ohne Einnahmen da zu stehen, so Mannert. „Deshalb begrüße ich die Regelung mit dem Kurzarbeitergeld sehr – ich habe es auch schon beantragt. Das hilft mir mal von den Lohnkosten her, und dadurch kann ich das Personal auch halten – muss niemanden in die Arbeitslosigkeit entlassen.“ Sie hofft, dass es für Kleinunternehmer und auch für die „Soloselbstständigen“ Lösungen geben wird. „Denn die Fixkosten sind ja nach wie vor da.“

Keine „hängenden Köpfe“

Eins stehe derzeit im Vordergrund: „Die Gesundheit von uns allen. Es ist unser höchstes Gut. Das müssen wir schützen.“ Deswegen appelliert auch Mannert: „Bleibt zuhause!“ Damit verbunden hat sie auch noch einen Wunsch: Nicht mit „hängenden Köpfen und miesem Gesichtsausdruck“ durch die Supermärkte schleichen. „Es fühlt sich für mich wie ein Szenario aus einem Science-Fiction-Film an.“