Rockenhausen Herbstfest 2024: Haushaltssperre erschwert Planungen

Das Festzelt in der Brühlgasse ist von Samstag bis Montag Dreh- und Angelpunkt des Nordpfälzer Herbstfestes. Wie die hohen Koste
Das Festzelt in der Brühlgasse ist von Samstag bis Montag Dreh- und Angelpunkt des Nordpfälzer Herbstfestes. Wie die hohen Kosten für die 75. Auflage im September finanziert werden können, ist derzeit noch unklar.

Trotz der nach wie vor ungeklärten Haushaltssituation wird es auch 2024 in Rockenhausen ein Herbstfest geben: Davon ist Stadtbürgermeister Michael Vettermann nach einem Treffen mit den beteiligten Akteuren überzeugt. Vor allem einen Knackpunkt gilt es allerdings noch zu lösen.

Aus zwei Gründen steht das Nordpfälzer Herbstfest in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen: Zum einen feiert das viertägige Spektakel, das traditionell am zweiten September-Wochenende über die Bühne geht, sein 75. Jubiläum. Weniger erfreulich ist der zweite Anlass: der „gesperrte“ Haushalt. Denn wegen ihrer finanziellen Schieflage steht die Stadt unter vorläufiger Haushaltsführung der Kommunalaufsicht.

Das bedeutet unter anderem, dass alle Investitionen mit der Kreisverwaltung abgestimmt werden müssen – und nur jene erlaubt werden, die unabdingbar sind, weil sie beispielsweise der Erfüllung von Verträgen dienen. Seit Monaten ringt die Stadt mit der Landesbehörde ADD um einen genehmigungsfähigen Haushalt, bisher ohne Erfolg. Dennoch hat die SPD-Fraktion in der vergangenen Stadtratssitzung moniert, dass man nicht wenigstens einen Entwurf verabschiedet habe – in der Hoffnung, die eine oder andere Maßnahme doch ausführen zu dürfen; allen voran das Herbstfest. Vettermann hatte erwidert, der Haushalt wäre so oder so abgelehnt worden.

Stadt kann aktuell keine Verträge schließen

Die Hängepartie erschwert auch die Herbstfest-Planungen. Diese sind zwar ungeachtet der offenen Fragen vorangetrieben worden: „Wir haben schon viele Vereinbarungen getroffen und Angebote eingeholt“, teilt Vettermann mit. Nägel mit Köpfen machen konnte die Stadtspitze aus den genannten Gründen aber vorerst nicht: Diese habe bislang nur unter Vorbehalt an der Organisation des Festes gearbeitet und bewusst zurückhaltend agiert. Denn aufgrund der aktuellen finanziellen Lage könnten keine verbindlichen Verträge geschlossen werden – oder sie wären mit erheblichem Risiko verbunden.

Bei einem Treffen haben der Stadtchef und die vielen am Herbstfest beteiligten Akteure den Stand der Dinge erörtert. Mit dabei waren Vertreter des Fördervereins Herbstfestfreunde, der Landfrauen, der Winzer sowie der für die Bewirtung im Zelt zuständigen Herbstfest GbR – bestehend aus Fußballverein, Karnevalverein Rohau und Basketballclub Fastbreakers. Ergebnis der Besprechung: Die meisten Programmpunkte – von Weinverkostung, Triathlon und Symposion über Kirmes und Entenrennen bis hin zu Showtanz, Weindorf und Festumzug – erwiesen sich als unproblematisch.

Hohe Kosten für Festzelt

Anders sieht es dagegen mit dem großen, rund 2000 Gäste fassenden Festzelt in der Brühlgasse aus, das von Samstag bis Montag Dreh- und Angelpunkt der Feierlichkeiten ist. Dieses sei mit sehr hohen Fixkosten verbunden – ein Wagnis, dass die Stadt momentan nicht eingehen darf und die Herbstfest GbR „verständlicherweise“, so Vettermann, nicht tragen möchte. „Alle eruieren nun mögliche Änderungen – sei es, dass man an der Einnahmenschraube dreht oder dass man Ausgaben erneut durchleuchtet“, betonte der Stadtchef. Es sei jedoch zu spüren, dass alle Beteiligten „mit Herzblut das 75. Nordpfälzer Herbstfest an den Start bringen wollen“ – von einem sei er deshalb überzeugt: „Wir werden es stemmen.“

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