Donnersbergkreis Lange Gesichter bei den Wölfen

„Wir brauchen jetzt Spieler, die mit der momentanen Situation unzufrieden sind und für sich und die Mannschaft Verantwortung übe
»Wir brauchen jetzt Spieler, die mit der momentanen Situation unzufrieden sind und für sich und die Mannschaft Verantwortung übernehmen«, sagt »Wölfe«-Trainer Johannes Finck.

«Göllheim.» Mit sieben Zählern Rückstand auf einen rettenden Nichtabstiegsplatz taumelt die Handball-Region (HR) Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim von der Verbandsliga in die A-Klasse. Mit dem neuen, altbekannten Trainer Johannes Finck soll nun der Neuanfang gelingen. Viel Zeit haben die „Nordpfälzer Wölfe“ dafür nicht.

Es ist gar nicht lange her, da gab es für die „Nordpfälzer Wölfe“ richtig gute Zeiten: Vor zwei Jahren wurde man Meister in der Verbandsliga. Doch mit dem Aufstieg in die Pfalzliga zerbrach fast die ganze Mannschaft. Die meisten Leistungsträger verabschiedeten sich in die Oberliga, zurück blieb die A-Klassenmannschaft, die plötzlich zwei Etagen höher ran musste. Ohne Punktgewinn stieg die HR wieder in die Verbandsliga ab. Doch auch hier konnten sich die Wölfe nicht festbeißen. Trainer Patrick Dermody, der das Team von Trainer-Urgestein Johannes Finck übernommen hatte, musste gegen Ende der Hinrunde aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Da war die HR schon Tabellenletzter und der Klassenerhalt nur noch ein Wunschtraum. Als Interimslösung verpflichtete die Vereinsführung den erfahrenen Führungsspieler Georg Ebel und holte auch Johannes Finck zurück auf die Trainerbank. Dieser sieht die Entwicklung bei den Wölfen pragmatisch: „Eigentlich ist nichts Besonderes passiert. Eine zweite Herrenmannschaft, die in der A-Klasse im unteren Bereich beheimatet war, ist nach Erfahrungen in höheren Spielklassen dort wieder angekommen“, so der A-Lizenz-Inhaber. Auch wenn die HR gegen Ende der Runde ansprechende Leistungen gezeigt und zuweilen auch Mannschaften aus dem vorderen Tabellendrittel an den Rande einer Niederlage brachte, war der zweite Abstieg binnen zwei Jahren nicht zu vermeiden. „Trainingsbeteiligung, Trainingsumfang, Trainingsdisziplin, Einstellung zum Sport sowie ein ausgeprägter und gelebter Teamgedanke sind und bleiben wichtige Entwicklungsfaktoren einer erfolgreichen Mannschaft“, so Finck zur aktuellen Situation. Dazu gehöre auch eine Führungsstruktur, an der sich talentierte junge Spieler orientieren können. Vieles davon müsse erst neu aufgebaut oder entwickelt werden, dafür habe eine Mannschaft im Abstiegskampf jedoch keine Zeit, so der HR-Trainer. Die Saison beenden die Wölfe mit nur vier Siegen, einem Punkteverhältnis von 10:34 und 568:660 Toren. Mut machen dürften die jüngsten Auftritte der Nachwuchsspieler. „Die Jungs haben sich richtig reingehauen, auch wenn sie zuvor schon 60 Minuten in der A-Jugend gespielt haben“, meint Georg Ebel, der in der kommenden Saison in der Oberliga das Trikot der HSG Eckbachtal tragen wird. Neben ihm werden auch Simon Risser sowie die beiden Torhüter Eugen Kaiser und Daniel Griebe nicht mehr für die Handball-Region auf dem Feld stehen. Mit welchen Spielern Johannes Finck und sein Co-Trainer Andreas Knecht in die neue Runde gehen, ist noch offen. Es werden Gespräche geführt, verriet Finck. Sein Wunsch: „Wir brauchen jetzt Spieler, die mit der momentanen Situation unzufrieden sind und für sich und die Mannschaft Verantwortung übernehmen.“ Die Wölfe müssten jetzt versuchen, in der Vorbereitung die letzten beiden Spielzeiten aus den Köpfen bekommen und den Neuanfang in der A-Klasse anzunehmen. Allzu viel Zeit haben sie nicht: Die Runde beginnt am Wochenende 31. August/1. September. Schon eine Woche vorher steigt die erste Pokalrunde.

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