Frankenthal Wintervögel: Nabu sucht Freiwillige für Zählaktion

Der Haussperling hatte bei der Zählung vor einem Jahr den Schnabel vorn.
Der Haussperling hatte bei der Zählung vor einem Jahr den Schnabel vorn.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ruft zum Jahresbeginn wieder zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Gesucht werden Freiwillige, die im Zeitraum von Freitag, 5. Januar, bis Sonntag, 7. Januar, eine Stunde lang Vögel zählen und ihre Ergebnisse melden. Die Naturschützer erhoffen sich daraus Erkenntnisse über den Bestand der Tiere.

„Wer sich fürs neue Jahr vorgenommen hat, mehr für den Naturschutz zu tun, kann den guten Vorsatz gleich in die Tat umsetzen und mitmachen“, sagt Nabu-Landesgeschäftsführer Olaf Strub und ergänzt: „Die mit der Aktion gewonnenen Daten über die heimische Vogelwelt helfen uns dabei, die Situation von Vögeln in Städten und Dörfern besser einzuschätzen.“ Laut einer Pressemitteilung will der Nabu mit der Aktion auch Erkenntnisse über die „Wintergäste“ gewinnen, die aus kälteren Regionen in Nord- und Osteuropa nach Deutschland kommen. Dazu zählen Erlenzeisige, Bergfinken und Seidenschwänze. Auch wie sich Teilzieher wie etwa Stare verhalten, die nur zum Teil aus ihrem Brutgebiet in den Süden fliegen, ist für die Vogelkundler von Interesse.

Entgegen den Befürchtungen vieler Vogelfreunde sei der frühe und starke Wintereinbruch Ende November kein Problem für Amseln, Meisen, Sperlinge und Co. gewesen. Sie kämen mit Minusgraden gut zurecht, erklärt Strub. „Ein langanhaltender Temperatursturz mit viel Schnee wäre eher am Ende des Winters kritisch, wenn die Energiereserven der Vögel und das natürliche Futterangebot schon weitgehend aufgebraucht sind.“ Mit hochwertigem Vogelfutter wie Sonnenblumenkernen, Samenmischungen und Fettfutter könne man die Tiere bei kalten Temperaturen und Schnee unterstützen.

Bei der letzten Vogelzählung im Januar 2023 habe der Haussperling seinen Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten verteidigt. Auch in Rheinland-Pfalz habe er vorne gelegen. Dahinter rangierten jeweils Kohlmeise und Blaumeise auf Platz zwei und drei. Im vergangenen Jahr haben laut Nabu landesweit mehr als 4700 Menschen mitgezählt, in ganz Deutschland seien es fast 100.000 gewesen.

Ergebnisse per App melden

Wer mitmachen will, soll eine Stunde lang die Vögel vor seinem Fenster, im Garten oder in einem Park zählen. Von jeder Art soll die höchste Anzahl notiert werden, die während der Stunde gleichzeitig gesichtet wird. Die Ergebnisse können bis 15. Januar im Netz unter www.stundederwintervoegel.de oder mithilfe der App „Nabu Vogelwelt“ gemeldet werden. Am 6. und 7. Januar ist jeweils von 10 bis 18 Uhr auch eine telefonische Meldung unter der kostenlosen Rufnummer 0800 1157-115 möglich.

Die Naturschutzjugend weist auf eine weitere Aktion hin: Kinder können von Montag, 8., bis Freitag, 12. Januar, in der „Schulstunde der Wintervögel“ die heimischen Wintervögel spielerisch kennenlernen, beobachten und zählen. Infos dazu gibt es unter www.naju.de/sdw.

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