Kandidaten im Porträt Dampf machen: Was Findt nach Wiederwahl in Ebertsheim erreiche will

 Der Spielplatz im Renaturierungsgebiet ist einer der „Lieblingsorte“ von Bernd Findt. Der Bürgermeisterkandidat (FL) will alles
Der Spielplatz im Renaturierungsgebiet ist einer der »Lieblingsorte« von Bernd Findt. Der Bürgermeisterkandidat (FL) will alles daran setzen, dass in den nächsten fünf Jahren der neue Kindergarten am alten Sportplatz hinzu kommt.

Bernd Findt gibt sich kämpferisch – und das, obwohl der 65-jährige Amtsinhaber der einzige Ortsbürgermeister-Kandidat in Ebertsheim ist. Für die „Kampfansage“ hat der Vorsitzende der Freien Liste (FL) gute Gründe.

Denn in den zehn Jahren als Ebertsheimer Ortsbürgermeister und sechs als Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Leiningerland hat Findt schon mehrfach miterlebt, wie umständlich und vor allem langsam bürokratische Mühlen mahlen können. Solch unnötige Verzögerungen oder Komplikationen will der 65-Jährige beim „absolut dringlichen“ Bau einer neuen Ebertsheimer Kindertagesstätte auf jeden Fall verhindern. „Der Kindergarten darf nicht erst in zehn Jahren oder so fertig sein, das muss jetzt in der nächsten Amtsperiode passieren“, kündigt Findt an, dass er da auch bei übergeordneten Behörden „gehörig Dampf machen“ werde. Die Situation in der Kita, ist sich der Ortschef mit allen Parteien im Gemeinderat einig, sei nicht mehr tragbar, die Beengtheit den Kindern und Erzieherinnen nicht mehr zuzumuten. Deswegen müssten demnächst auch schon Container als Aufenthaltsraum an der Kita aufgestellt werden: „Das kann aber nur eine kurze Übergangs- und keine Dauerlösung sein“, betonte Findt.

Vorgespräche mit Grundstückseigentümern sind positiv verlaufen

Die Ortsgemeinde habe ihre Hausaufgaben für die neue Kindertagesstätte auf dem alten Sportplatzgelände bereits gemacht, die Vorgespräche mit dem Grundstückseigentümer, der Evangelischen Pfarrpfründestiftung, seien positiv verlaufen, sagte Findt: „Das erforderliche Gelände, etwa 3000 Quadratmeter, wurde der Gemeinde in Form eines Erbpachtvertrages angeboten.“ Um keine Zeit zu verlieren, erfolge der Aufstellungsbeschluss zum Neubau in der nächsten Gemeinderatssitzung im Mai, will Findt das Projekt der Ortsgemeinde mit der höchsten Priorität künftig auf allen Verwaltungsebenen forcieren.

Weitere Projekte auf der Agenda des Kriminalbeamten im Ruhestand: „Dorfhof“ mit Parkplätzen auf dem Abrissgelände in der Hauptstraße, Schaffung von Freizeitangeboten für Jugendliche und junge Erwachsene – eventuell ergebe sich beim Bau der neuen Kita Möglichkeiten für ein Basketball/Volleyballfeld oder Bolzplatz. Des Weiteren nannte Findt barrierefreien Bushaltestellen in der Mertesheimer Straße, Förderung erneuerbarer Energien im Einklang mit der Natur, konkret: die Freigabe von Windkraftanlagen auf dem Ebertsheimer Gemeindeberg. Zudem sollen ein Neubaugebiet zwischen Ebertsheim und Rodenbach und Ortskernsanierungen angegangen, die Finanzen weiter konsolidiert und trotzdem örtliche Vereine sowie Brauchtum, wie die Kerwe, unterstützt werden.

Positiv bewertet Findt zwar die 800.000 Euro Landeszuschuss, mit dem die Ortsgemeinde ihre Liquiditätskredite teilweise entschulden konnte, „dafür erfolgte aber gleichzeitig die Maßgabe, in Zukunft ausgeglichene Haushalte vorzulegen“. Dies gelinge nur über die Erhöhung der Realsteuern. Findt gibt sich auch hier kämpferisch: „Um handlungsfähig zu bleiben, wird man quasi von der Landesregierung zu Steuererhöhungen in erpresserischer Weise gezwungen! Diese Vorgehensweise ist nicht akzeptabel und wird in Zukunft nicht mehr hingenommen werden.“

Drei Bekenntnisse

1. Ich will Bürgermeister werden, weil ... ich in diesem Amt in den letzten zehn Jahren viele positive Erfahrungen machen durfte und in den nächsten fünf Jahren noch etliche Projekte zum Wohle der Gemeinde anstoßen und umsetzen möchte.

2. Ich lebe gern in Ebertsheim, weil ... ich hier geboren und aufgewachsen bin, eine schöne Kinder- und Jugendzeit verbracht habe und mich mit meinem Heimatort total identifiziere.

3. Überhaupt nicht leiden kann ich ... arrogantes überhebliches Auftreten und Ausgrenzungen jeglicher Art.

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