Grünstadt dritte halbzeit

Der VfR Grünstadt hat sich am Sonntag in der Bezirksliga Vorderpfalz im vorletzten Saisonspiel die Meisterschaft gesichert und den Aufstieg in die Landesliga Ost perfekt gemacht. Herzlichen Glückwunsch! Die Truppe des ehrgeizigen Trainers und Übungsleiters Horst Schellenschläger war auch im Rückblick das beste Team der Liga. Nach einem zwischenzeitlichen Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SV Rülzheim haben die Grün-Weißen auf der Zielgeraden konstant gute Leistungen gebracht und den längeren Atem gehabt. Sie sind verdient als Erste über die Ziellinie gegangen. Trainer Schellenschläger, seit Jahren besonders engagierter Chef der Truppe und in früheren Jahren ein torhungriger Angreifer beim VfR, fehlten beinahe die Worte. „Damit hatten nicht viele gerechnet, ich bin einfach nur happy“, jubelte er, nachdem feststand, dass seine Mannschaft das Kunststück fertiggebracht hatte, den Meistertitel zu holen und in die Landesliga aufzusteigen, wonach es zu Saisonbeginn nicht aussah. Denn nach dem vierten Spieltag hatte die Mannschaft bereits zweimal verloren. Doch dann setzte das Team zu einem wahren Höhenflug an. Außer einem Unentschieden in Rülzheim und einer Heimniederlage gegen Bad Dürkheim behielt man in den folgenden 25 Spielen meist deutlich die Oberhand. In der Landesliga wird es vermutlich alles andere als leicht werden, die Gegner aus Rheinhessen und der Vorderpfalz haben ein anderes Kaliber als die in der Bezirksliga. Doch der VfR sollte optimistisch an die Aufgabe herangehen. Was die Schützlinge von „Schelle“ in dieser Saison geboten haben, war Landesliga-Niveau. 13 Siege und nur eine Niederlage in der Rückrunde sprechen für sich. Selbst wenn man beim VfR in Zukunft ohne den spielfreudigen Dauerläufer Albert Goehring wird auskommen müssen, der den Verein verlassen wird, kann den Grün-Weißen in der höheren Liga eine gute Rolle zugetraut werden. „Das mit Abstand beste Team ist Meister geworden“, lobte SVO-Trainer Micha Bengel den bisherigen Liga-Konkurrenten. Ein „Leininger Derby“ wird es auch in Zukunft geben. Dann wird der Gegner des VfR nicht mehr der SVO sein, sondern der TuS Altleiningen. „Es ist eine erfreuliche Entwicklung. Es kann nur gut sein, wenn zwei Mannschaften aus der Region in der Landesliga vertreten sind“, sagte der Altleininger „Noch“-Trainer Davor Vulinovic, der seinen Posten beim TuS am Saisonende räumen wird, zum VfR-Coup. Das künftige „Leiningerland-Derby“ kann seiner Meinung nach für Spieler und Besucher zum „Höhepunkt einer ganzen Saison“ werden. Der SV Obersülzen steigt in die A-Klasse ab. Das steht seit letztem Sonntag fest. Mit guten Vorsätzen war der Klub in die Saison gestartet. Doch schon bald hatte sich gezeigt, dass die neu formierte Mannschaft schwankend in ihren Leistungen ist. Guten Vorstellungen folgten sehr schlechte, das Team kam aus dem hinteren Viertel nicht heraus. Hinzu kamen Verletzungen und Ausfälle. Als bei einer Mannschaftssitzung eine Gruppe von Spielern aufmuckte und ankündigte, nicht mehr unter Trainer Bengel antreten zu wollen, kam es zum Eklat. Sieben Spieler verließen den Verein. In der Winterpause waren schon zwei Akteure ausgeschieden. Nun muss der SV Obersülzen einen Neuanfang wagen. In erster Linie sollte der Kader aufgestockt werden. Es kann nämlich nicht angehen, dass ein Trainer sich vor jeder Partie beklagt, nicht genügend Spieler zur Verfügung zu haben.

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