Kandidaten im Porträt Ein Wiederaufbau und mehr Tempo 30: Was Benjamin Claus für Altleiningen will

Benjamin Claus ist der Erhalt des Schulstandortes wichtig.
Benjamin Claus ist der Erhalt des Schulstandortes wichtig.

Wird eine helfende Hand gebraucht, ist Benjamin Claus immer zugegen. „Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich Bürgermeister werde, hätte ich ihm einen Vogel gezeigt“, sagt er und lacht. Inzwischen ist dieser Fall gar nicht mehr so unwahrscheinlich: Claus ist der einzige Bewerber für das Amt des Ortschefs in Altleiningen. Wie es dazu kam.

„Es muss auch Leute geben, die mit anpacken“, findet Benjamin Claus, der mit Blick auf Veranstaltungen und Arbeitseinsätze aller Art von sich selber sagt: „Wenn ich kann, bin ich da.“ Mit seiner Familie bezog der Obrigheimer 2010 ein Haus in Altleiningen. „Ich wollte in die Nähe von Wald.“ 2011 saß er dann schon im Elferrat der Gogeljodler, wo er im laufenden Jahr sein Debüt auf der Bühne feierte. Claus ist sehr aktiv im Presbyterium. Zudem ist er Teil des Arbeitskreises „Räume für morgen. Kirchliche Gebäude 2030“. Der Startschuss fürs Engagement in der Kommunalpolitik fiel vor rund sechs Jahren, als Claus in die WG Dennhardt eintrat. Ein Jahr später saß er bereits im Bauausschuss.

Immer mehr Lust aufs Amt bekommen

Der WG gehört auch der aktuelle Bürgermeister Gunther Schneider an. Und als dieser beschloss, nicht wieder zu kandidieren, sprach er Claus an. „Ich hab gezögert, denn ich bin voll berufstätig, habe zwei Kinder“, erläutert der 40-Jährige. Aber je länger er darüber nachdachte, desto mehr Lust habe er bekommen, sich der Herausforderung zu stellen. „Ich möchte etwas für das Dorf bewegen“, so der Zweite Vorsitzende der FWG, die mit der WG Dennhardt zusammenging.

Auf die schwierige finanzielle Ausgangslage angesprochen, meint er: „Die Verwaltung des Mangels bin ich gewohnt.“ Vieles sei mit ehrenamtlichem Engagement und Spenden möglich. Auch sei er erfahren im Umgang mit Behörden und von Berufs wegen jemand, der hartnäckig am Ball bleibe, sagt der Betriebsleiter der V-Bus GmbH in Mannheim, der öfter mal Homeoffice macht. Die Arbeitszeit reduzieren wolle er zugunsten des Bürgermeisteramtes nicht. „Ich zähle auf die Unterstützung der Beigeordneten, auch sehe ich die Gremien als Teams an“, so Claus.

Tempo 30 und der „Holzweg“

„Wunder werde ich nicht vollbringen“, stellt Benjamin Claus klar. Aber er möchte sich dafür einsetzen, dass auch seine Kinder noch eine lebenswerte Umgebung vorfinden. Beschäftigen wird ihn die Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße. „Es wäre wünschenswert, wenn durchgängig Tempo 30 gelten würde“, findet er. Ein für solche Anordnung auf einer Landesstraße notwendiges Lärmschutzgutachten liege schon vor. „Jetzt warten wir.“ Sehr wichtig sei ihm, dass der Schulstandort bestehen bleibt. Zur Weiterentwicklung benötigt eine Kommune auch Neubürger.

Dass das Baugebiet „Holzweg“ in fast 25 Jahren nicht umgesetzt wurde, empfindet er als „Running Gag“. Claus will aber dranbleiben. Nach dem „Steter-Tropfen-Motto“ will er auch dazu beitragen, dass das niedergebrannte Hexenhäuschen wieder aufgebaut wird. Dringend sei die Sanierung der Friedhofshalle. Die Sanierung des Höninger Bürgerhauses müsste in Angriff genommen werden. Im Außengelände sei der Spielplatz auf Vordermann zu bringen. Auch steht eine Neugestaltung der Dorfmitte des kleinen Altleininger Ortsteils auf Claus’ Agenda.

Drei Bekenntnisse

1. Ich lebe gern in Altleiningen, weil ... „es ein lebenswerter Ort mit einer tollen Dorfgemeinschaft ist“.

2. Überhaupt nicht leiden kann ich ... „Rote Beete und leere Versprechen“.

3. Ich will Bürgermeister werden, weil ... „ich aus Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Mitmenschen unsere lebendige Dorfgemeinschaft erhalten und weiterentwickeln möchte“.

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