Altleiningen Hängepartie bei Neubaugebiet: An wem liegt’s?

Hier sollen 80 Häuser entstehen: Areal des Holzweg-Baugebiets in Altleiningen.
Hier sollen 80 Häuser entstehen: Areal des Holzweg-Baugebiets in Altleiningen.

Seit fast 25 Jahren träumen die Altleininger vom Neubaugebiet „Holzweg“. Schließlich könnte es die finanzielle Lage der Ortsgemeinde verbessern. Außerdem ist die Nachfrage nach Wohnraum hoch. Doch es bewegt sich nichts. Jetzt hat der Bürgermeister einen Brief bekommen, der ihn stutzig werden ließ.

Für den Bereich „Holzweg“ in Altleiningen existiert seit der Jahrtausendwende ein Bebauungsplan. Verwirklicht worden ist er bislang aber nicht. Die Realisierung des Projekts geriet unter anderem wegen zu klärender Fragen zur Entwässerung für lange Zeit ins Stocken. 2017 fasste der Gemeinderat dann den Aufstellungsbeschluss für die Überarbeitung des B-Plans. Er enthält nun eine Lösung dafür, wie das Wasser abgeleitet werden könnte. Trotzdem gab es eine Menge Einwendungen, die es abzuwägen galt. Das geschah 2021. Seither ist nichts Erkennbares passiert.

Ein Brief vom Kreis

Ein dafür immer wieder angeführter Grund: Es fehlt Ausgleichsfläche. Kürzlich hat Bürgermeister Gunther Schneider (WG Dennhardt) dann eine E-Mail von der Kreisverwaltung Bad Dürkheim erhalten, die ihn stutzig machte. „Die Untere Naturschutzbehörde informierte mich darüber, dass sie 24 Areale für die Kompensation der Versiegelungen in dem vorgesehenen Neubaugebiet vorgeprüft hat. Allerdings sei keine einzige der Flächen in die weitere Planung eingearbeitet worden“, berichtete er dem Rat. Schneiders Schlussfolgerung: Dass es mit dem Vorhaben nicht vorwärts geht, liege gar nicht an fehlenden Flächen, sondern an der Verbandsgemeinde Leiningerland.

Auf RHEINPFALZ-Anfrage heißt es vonseiten der VG: „Das tatsächliche Problem ist der funktionale Ausgleich. Dazu müssen Offenland-Flächen gefunden werden.“ Es habe bereits mehrere Anläufe gegeben. Verschiedene Areale seien durch das Kaiserslauterer Ingenieurbüro BBP, die Verbandsgemeinde und den Landkreis bewertet worden. „Leider waren diese Grundstücke entweder nicht verfügbar oder nicht ausreichend für die Kompensation beziehungsweise konnten nicht aufgewertet werden, sodass sie den Vorgaben entsprachen“, erklärte ein Sprecher nach Rücksprache mit der Bauabteilung der VG.

„Zu wenig Personal“

In den vergangenen Wochen habe die Verwaltung weitere Bereiche ermittelt, die im Eigentum der Ortsgemeinde stehen. Sie seien der Unteren Naturschutzbehörde „vorab zur groben Einschätzung“ vorgelegt worden. Schneider weiß: „Das sind 21 Flächen. Um diese unter die Lupe zu nehmen, fehlt dem Kreis das Personal.“

Und nun? Der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Mitarbeiter der Verwaltung sagt: „Es muss derzeit abgewartet werden, was das Planungsbüro über die jetzt zur Prüfung anstehenden Ausgleichsflächen mitteilt.“ Die Verbandsgemeinde Leiningerland stehe hierzu in regelmäßigem Kontakt mit den Ingenieuren.

Geplant ist, auf einer bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche westlich der L518 Platz für rund 80 Gebäude zu schaffen. In dem Gebiet könnte sich auch nicht störendes Gewerbe wie Frisöre und Arztpraxen ansiedeln.

x