Bockenheim Photovoltaik: So sehen die Pläne für Bockenheim aus

Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Eisenberg.
Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Eisenberg.

Dass ein bislang unbekannter Anbieter Windräder bei Bockenheim bauen will, ist schon länger bekannt. Auch eine Photovoltaik-Freiflächenanlage käme wohl in Frage, war bisher aber noch nicht groß im Gespräch. Wie so ein Projekt aussehen würde und wie viel Geld es der Ortsgemeinde einbringen könnte, wurde in der jüngsten Ratssitzung erklärt.

Anders als bei der Windenergie ist bei der Solarenergie von vornherein klar, welches Unternehmen Interesse hat: Max Gingel von der Firma Gaia aus Lambsheim war im Rat, um Informationen zum Thema Photovoltaik an den Mann und die Frau zu bringen. Er teilte mit, dass die Initiative in der Sache nicht etwa von Gaia ausgegangen sei, sondern dass sich gleich mehrere Grundstücksbesitzer bei dem Unternehmen gemeldet hätten, um Flächen anzubieten. Konkret handelt es sich um Felder, die zwischen Bockenheim und Obrigheim liegen. Gaia würde dort gern ein etwa zwölf Hektar großes Gebiet mit Photovoltaik-Modulen bebauen, die eine Leistung von rund 16 Megawattpeak hätten.

Dazu müssten allerdings zunächst Gespräche mit zehn Eigentümern geführt werden, von denen das Unternehmen Flächen für sein Vorhaben pachten würde. Das sei aber nicht die einzige Hürde, die es zu überwinden gelte, ließ Gingel den Rat wissen: Unter anderem lägen die gewünschten Flächen in einem regionalen Grünzug und eine kleine Randzone überschneide sich mit einem Vogelschutzgebiet, sodass ein Zielabweichungsverfahren den Weg für das Vorhaben ebnen müsste.

Möglicher Baubeginn nicht vor 2027

Grundsätzlich rechnet der Fachmann selbst bei einem optimalen Verlauf der Vorarbeiten nicht mit einem Baubeginn vor dem ersten Quartal 2027 und der Inbetriebnahme im selben Jahr. Davor müssten etwa Verträge mit allen Grundstückseigentümern ausgehandelt, Gutachten beigebracht und ein Bebauungsplan für das Gebiet erlassen werden – was in den Händen der Ortsgemeinde liege. Gingel ließ allerdings durchscheinen, dass reibungslose Verläufe bei solchen Projekten Seltenheitswert haben und er eher mit einem längeren Zeitraum rechnet.

In seiner Präsentation ging es außerdem darum, wie Freiflächenanlagen gebaut werden und wie die Felder, auf denen sie stehen, nebenher genutzt werden können. So erläuterte der Fachmann, dass die Gerüste für die Module kein Betonfundament haben, sondern ins Erdreich gerammt werden, damit nach 30 Jahren Nutzung kein aufwendiger Rückbau erforderlich sei. Außerdem biete sich eine zusätzliche Nutzung der Flächen an – etwa durch freilaufende Schafe, die das Gras niedrig halten, heimische Pflanzen, die keine Schutzmittel und keinen Dünger benötigen, und auch durch Imkerei im näheren Umfeld der Solarmodule.

Anlage könnte Geld in Gemeindekasse spülen

Sollte eine Zwölf-Hektar-Anlage bei Bockenheim gebaut werden, könnte die Ortsgemeinde davon auch finanziell profitieren: Bei einer Beteiligung von 0,2 Cent pro Kilowattstunde könne mit bis zu 32.000 Euro im Jahr gerechnet werden, teilte Gingel mit. Die Mitglieder des Gemeinderats nahmen all das mit großem Interesse zur Kenntnis. Gegenwärtig steckt das Projekt allerdings noch in den Kinderschuhen: Gaia hat noch nicht alle Grundstückseigentümer erreicht, um mit ihnen zu verhandeln.

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