Kaiserslautern Kein Geburtstagsgeschenk

Walldorf. Im Duell gegen einen direkten Mitkonkurrenten hat die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern am Freitag eine bittere 0:3 (0:2)-Niederlage kassiert. Beim FC Astoria Walldorf rächte es sich für die Roten Teufel, dass sie ihre Großchancen in der Anfangsphase nicht nutzten.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben direkt nach einer Minute eine gute Chance, doch setzen den Kopfball am langen Pfosten vorbei. Wenige Minuten später dann die Chance für Kühlwetter, der aus vier, fünf Metern das leere Tor verfehlt“, ärgerte sich Hans Werner Moser am Freitagabend über die vergebenen Großchancen in der Anfangsphase. Vor allem die zehnte Minute dürfte Christian Kühlwetter eine schlaflose Nacht und einen verdorbenen 21. Geburtstag bereitet haben. Nach Zuspiel von Florian Pick schoss das Geburtstagskind aus kürzester Distanz am leeren Tor vorbei. Zuvor hatte er auch schon den Kopfball am Pfosten vorbeigesetzt. „Gegen eine so gute Mannschaft muss ich zwei solche Hochkaräter einfach nutzen“, machte Moser seiner Mannschaft den Vorwurf. Seinen Roten Teufeln merkte man in der Anfangsviertelstunde kaum den Druck des Abstiegskampfs an. Ganz im Gegenteil: Der FCK spielte vom Anpfiff weg befreit und mit Tempo nach vorne, arbeitete sich die Torchancen sehr schön über die Flügelspieler Maximilian Dittgen und Pick heraus, was jedoch fehlte, waren die Tore als Belohnung. „Meiner jungen Mannschaft hätte gerade jetzt in dieser Situation eine frühe Führung gutgetan. Uns hätte das richtig gut in die Karten gespielt. Wir hatten den Gegner direkt unter Druck gesetzt, sodass sie sich nicht zu wehren und befreien wussten. Dann kamen die Rückschläge mit den Gegentoren.“ Walldorf konterte die offensiven Lauterer geschickt aus. „Wir haben in unseren Reihen keine erfahren Spieler, die schon Hunderte Regionalligaspiele oder mehr haben, da gehen die Köpfe schon einmal nach unten, und so verliert man dann dieses Spiel auch in dieser Höhe verdient“, stellte sich Moser jedoch vor seine Schützlinge: „Ich habe sehr offensiv aufgestellt. Das nehme ich auch auf mich, dass sich Astoria so Chancen zum Kontern boten. Meine Mannschaft hat sich gewehrt, wollte noch einmal nach vorne spielen, es hat aber nicht sollen sein“, sagte Moser, niedergeschlagen, dass seine Rechnung nicht aufging. „Wir hatten heute mit Dittgen, Pick, Schmidt und Kühlwetter vier schnelle Leute auf dem Platz und mit Seufert im defensiven Mittelfeld auch eher die offensivere Variante gewählt, deswegen nehme ich diese Problemchen in der Rückwärtsbewegung auf mich“, konkretisierte der Nachwuchs-Coach. „Bei uns kommen momentan auch viele Sachen zusammen: Der eine Spieler hofft auf einen Vertrag, der andere Spieler weiß noch nicht, geht es nach oben oder unten, viele Spieler wägen momentan ab, wechsle ich oder nicht. Das kommt alles zu einem schlechten Zeitpunkt“, führte Moser die Problematiken abseits des Platzes als weitere Schwierigkeit im Abstiegskampf auf. „Insgesamt können wir unser Spiel auch momentan nicht über 90 Minuten stabil halten. Unseren jungen Spielern fehlt die Erfahrung in so einer Situation, und die Spieler, die unter der Woche bei den Profis trainieren, müssen sich erst wieder in den Kader einfinden. Dies sind alles Punkte, die sich die Mannschaft nicht direkt ankreiden muss. Den Vorwurf, den sich die Mannschaft jedoch gefallen lassen muss, ist heute, dass sie aus diesen vielen guten Möglichkeiten zu wenig herausgeholt hat“, betonte Moser. „Wenn wir in Führung gehen, können wir gegen so einen Gegner den Vorteil ausspielen, uns zurückziehen und auf Konter spielen.“ Der Matchplan des Trainers ging jedoch nicht auf. „Selbst unsere Viererkette wirkte heute nicht eingespielt, obwohl sie meist so zusammenspielt“, haderte Moser, der aber gleich wieder nach vorn blickte. „Ich werde sie jetzt wieder aufrichten. Wir haben jetzt noch vier wichtige Spiele. Die anderen Ergebnisse von heute Abend waren jetzt auch nicht so schlecht, sodass die anderen Teams weiterhin nicht uneinholbar sind.“ Der sechs Punkte bessere FK Pirmasens unterlag 0:1. „Heute Abend nehmen wir den kleinen Trost mit, dass unsere Profis gewonnen haben“, sagte Moser und hatte am Ende des Tages doch noch ein kurzes Lächeln auf dem Gesicht.

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