Kaiserslautern Betze-Geflüster: Größer als ein Stadion

„Du warst vor uns hier, und Du wirst noch lange bleiben. Du bist mehr als ein Freund und mehr als eine Familie. Du bist größer als wir. Größer als ein Stadion, größer als eine Stadt – aber ohne uns gäbe es Dich nicht.“ Klingt eindrucksvoll, wenn Horst Eckel das sagt, dazu Bilder vom Stadion, von Fans, vom Siegen zu sehen sind. Und wenn er dann erklärt, „nur zusammen sind wir Lautern, nur zusammen sind wir unzerstörbar“ und dazu aufruft: „Wir brauchen Dich jetzt.“ Das Video mit dem Weltmeister von ’54 macht gerade im Netz seine Runde. Eigentlich war es als Imagevideo gedacht, für irgendwann einmal, aber dann hat es so gut gepasst, erklärt die Pressestelle des FCK, die auch noch ein anderes Video verbreitet: einen Aufruf der Mannschaft, mit Kapitän Daniel Halfar als Sprecher, die im Stadion steht und um Unterstützung bittet und versichert, dass sie alles dafür tun wird, gegen Nürnberg zu gewinnen, aber das gehe nur gemeinsam. „Wir brauchen jeden einzelnen Zuschauer.“ Wie wichtig die Fans für das Spiel und das Spiel für die Fans sind, weiß auch Trainer Norbert Meier. Er formuliert es so: „Man kann mit einem Spiel eine ganze Region glücklich machen“ und sieht seine Jungs in der Pflicht, dass sie dem Rechnung tragen. Die Fans machen währenddessen ihre Hausaufgaben, 35.000 Karten sind verkauft, ein Fanmarsch soll um 13 Uhr vom Stiftsplatz zum Betzenberg führen, die Anhänger wollen, wenn der Mannschaftsbus zum Stadion fährt, Spalier stehen und zeigen, dass sie hinter ihrem Team stehen. Zahlreiche Fangruppierungen rufen die Unterstützer der Roten Teufel auf, ins Stadion zu kommen und alles zu geben. Der Fanclub „Frenetic Youth“ hat eine Choreographie vorbereitet. Und der Fanshop ist gerüstet für den großen Ansturm. Weil es dem Anlass nicht angemessen wäre, wie Stefan Roßkopf, Pressesprecher des FCK, erklärt, verzichtet der Verein diesmal auf alles, was vom wichtigen Spiel ablenken würde, stellt auch das neue Trikot noch nicht vor, sondern spielt im „alten“ – das es am Sonntag in den Fanshops zum Sonderpreis gibt. Neben zahlreichen anderen Schnäppchen, für die die Fans traditionell den Shop gern stürmen. Eine Stunde vor und eine Stunde nach der Partie herrscht da und im Outlet Hochbetrieb, weiß Roßkopf, der allen, die spontan kommen wollen, rät, für die Tickets die Funktion „print at home“ zu wählen, um nicht am Stadion in der Schlange zu stehen. Denn die Anweisung der DFL ist strikt und unumgänglich: Um 15.30 Uhr wird angepfiffen. Der wahre Fan steht da längst im Trikot in der Kurve.

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