Kaiserslautern Betze-Geflüster: Polle im Hirschpulli

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„Wollen Sie Autogramme? Und wir haben da noch die FCK-Weihnachtstassen, in FCK-Rot und in limitierter Auflage.“ Nicklas Shipnoski strahlt in die Runde, legt das Mikrofon weg und zapft weiter Glühwein. Er hat sichtlich Spaß auf dem Kaiserslauterer Weihnachtsmarkt und als Animateur am Stand, an dem Geld für die Betze-Engel, die Charity-Aktion des FCK, gesammelt wird. Zoltán Stieber, Christoph Moritz, Naser Aliji, Osayamen Osawe und Phillipp Mwene stehen ihm zur Seite, schreiben fleißig Autogramme, grinsen in Handylinsen und lassen Glühweintassen über die Theke wandern. Zur selben Zeit frieren Lukas Görtler und Julian Pollersbeck auf einem anderen Weihnachtsmarkt. Zwischen ein paar Ständen am Asternweg ist ein Tisch aufgebaut, an dem die FCK-ler sitzen und neugierig beäugt werden. Sie sind schnell umringt von einer Gruppe eifriger Fans. Manche von ihnen haben sie schon im Stadion gesehen, Dank der Aktion mit den Sondertickets für den Asternweg. Jetzt sind die Fußballer bei ihnen, zwischen den Wohnblocks, in denen nicht immer nur gelacht wird. Und haben Geschenke dabei: Schals, Kulis mit FCK-Logo und Freikarten. Die jungen Fans strahlen, und Görtler und Pollersbeck vergessen für einen kurzen Moment, wie kalt es ist. Dabei hätten sie was Warmes anzuziehen gehabt. Und noch dazu was, was ihnen ausgesprochen gut steht. Es gibt da ein Bild, das die beiden zeigt in dicken FCK-Pullis, mit denen sie jede Schwiegermutter beim Weihnachtsessen zum Grinsen bringen würden. Polle trägt den Strickpullover mit Schneeflocken und springenden Hirschen so stolz, als hätte ihn jemand für ihn gestrickt. Und Görtler grinst in dem Pulli mit dem Rentier mit der roten Nase, als hätte er das Tier selbst draufgemalt. Geborene Werbeträger für den Fanshop, in dem die warme, amerikanisch angehauchte Winterware jetzt heiß begehrt sein dürfte. Ja, Weihnachten geht auch diesmal am Verein nicht spurlos vorbei, der schon weihnachtliches Rot im Logo trägt. Schon weit vor dem Advent wurden die Spots für den Adventskalender gedreht, in dem Spieler für Fanartikel werben, die verlost werden. Auch wenn die Beiträge immer sehr originell sind, an Chris Löwe und seine Werbung für die „Spotdasch“ und Markus Karls Fopperei dazu ist bisher noch keiner rangekommen. Damals wie heute stand auf dem Tisch ein Weihnachtsbaum mit FCK-Kugeln. Die grüne Tanne mit den Zuckerstangen und Lichterketten wandert und taucht auch mal auf dem Podium zur Pressekonferenz auf. Nur Glühwein gibt’s da keinen. Auf den müssen heute auch die Spieler verzichten, selbst wenn ihr Bus sie in der Stadt mit dem legendären Christkindlesmarkt abgeladen hat. Erst die Arbeit ... dann geht’s mit dem Bus heim. Und dann ist erstmal Weihnachten. Ob sie wie Alois Schwartz, nachdem sein neues Team gegen sein altes verloren hatte, zum Feuerzangenbowlenstand auf dem Christkindlesmarkt schlendern, sich im Rentierpulli unter den Weihnachtsbaum legen oder einen kräftigen Schluck heiße Schokolade aus der FCK-Tasse nehmen, bleibt ihnen überlassen. Für fröhliche Weihnachten können sie heute jedenfalls selbst sorgen.

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