Kaiserslautern Bewegungsfreude trifft Angebot: Erster Sporttag für Grundschulkinder

Auch Radsport gehörte zu den Sporarten, die die Grundschüler am ersten Sporrtag testen konnten.
Auch Radsport gehörte zu den Sporarten, die die Grundschüler am ersten Sporrtag testen konnten.

Kinder in Bewegung bringen. Das war das Ziel des ersten Sporttags für Grundschulkinder am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG). Die 250 Schülerinnen und Schüler konnten dabei verschiedene Sportarten testen.

„Mit einem Schritt müsst ihr an die Seite des Gegners kommen“, ruft Uli Scherbaum in die Runde, „und dann ist das Beinstellen das Entscheidende an der Übung.“ Der Lehrer im weißen Outfit der Judokas hat seinem Trainingsgegner in Dunkelblau jetzt auch noch den Arm um die Schulter gelegt. Fast in Zeitlupe drückt er ihn über das gestellte Bein nach hinten. Dann legt er ihn pfleglich auf der Matte ab. Die Kinder im dick gepolsterten Hallenrund verfolgen das mit angespannten Gesichtern. Und sie lächeln vergnügt, als der blaue Mann schließlich auf der Matte liegend aufgibt.

Zum ersten Mal hat das Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) einen Sporttag für alle Grundschulkinder in der Region veranstaltet. „Die Kleinen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren können heute bis zu vier Sportarten ausprobieren“, erläutert Jan Christmann, Leiter des Sportzweiges am HHG. Zur Auswahl standen Leichtathletik, Tennis, Radsport, Klettern, Badminton, Handball und Judo – und alles wurde von den Kindern mit großem Eifer angenommen.

300 Anmeldungen für 250 Plätze

„Judo ist eine sanfte Sportart“, erklärt Scherbaum lautstark, „weil man nämlich den Sieg davontragen kann, ohne den Gegner zu verletzen.“ Daraufhin strömen die Kleinen in die Hallenmitte, nehmen mit ihren Trainingspartnern Aufstellung und schon gleich landen die ersten klatschend mit dem Rücken auf der Matte. Der zierliche und kleine Yassime kommt aus dem Getümmel zu seinem Papa an die Tür gelaufen. Ihm ist anzusehen, dass ihm das Ganze doch etwas zu weit geht. Ein kurzer Blick noch in die Halle, dann drängt das Kind von der Grundschule Kottenschule seinen Papa zum nächsten Sportevent.

Die Informationen zum Sporttag seien frühzeitig an die Grundschulen verschickt worden und es habe positive Rückmeldungen gegeben. Auf die starke Resonanz bei den Eltern waren Schulleitung und Sportverantwortliche des HHG am Samstagmittag sichtlich stolz. Die 300 Anmeldungen für Schnupper-Trainingseinheiten hatten die Kapazitäten um einiges übertroffen. „Aus rein organisatorischen Gründen konnten wir nur 250 davon berücksichtigen“, berichtet Christmann.

Sich nach Neuem umschauen

„Nach den Pandemie-Zeiten wollten wir einfach einmal dazu beitragen, dass die Kinder in Bewegung kommen und in Bewegung bleiben“, erklärt HHG-Schulleiterin Eva Wenzel-Staudt auf ihrem Weg zwischen den einzelnen Sportstätten im weitläufigen Schulgelände. Die Kollegen hätten sich mit den Vorbereitungen viel Mühe gegeben. „Die Kinder können hier herausfinden, welche Sportarten ihnen Freude bereitet bei ihrer weiteren Entwicklung.“

Inzwischen hat Jochen Allebrand die erste Leichtathletik-Gruppe unter seine Fittiche genommen. Unter den interessierten Blicken einer großen Eltern-Kulisse am Rande des Kunststoff-Spielfelds haben sich die Grundschüler im Kreis um ihn herum platziert. Was der Sportlehrer dort erklärt, ist auf den Zuschauerrängen nicht zu hören. Aber dass es spannend wird, ist den Kindern an ihrer Haltung anzusehen. Und dass es um bunte Kunststoffscheibchen geht, wird spätestens klar, als sich die Teilnehmer paarweise auf dem Spielfeld verteilen und jeweils eine Scheibe davon zwischen ihnen auf dem Boden liegt.

Alle Blicke sind nun auf den Lehrer gerichtet, der sich mit beiden Händen am Hals krault, dann am Bauch, dann am Knie. Alle machen das nach. Dann fällt das knappe Kommandowort und die Schnellsten greifen sich die Scheibe vom Boden. Jan Löffler ist einer der vielen Väter am Spielfeldrand. Sein Sohn Mats nimmt gerade am Reaktionstraining von Lehrer Allebrand teil. „Mats ist in seiner Freizeit viel geschwommen“, erzählt der Vater. Aber das Interesse daran habe nach einiger Zeit nachgelassen. „Der Tag heute kommt da gerade recht, um sich nach Neuem umzuschauen“, sagt er.

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