Kaiserslautern FCK vor dem Abstieg

Scherbengericht: die Mannschaft des 1. FCK nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden vor der Westtribüne.
Scherbengericht: die Mannschaft des 1. FCK nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden vor der Westtribüne.

Riesenenttäuschung auf dem Betzenberg am Sonntagnachmittag: Mit der 0:1-Niederlage im Abstiegsduell gegen Dynamo Dresden hat der 1. FCK seine letzte große Chance auf den Klassenerhalt in der Zweiten Fußball-Bundesliga verspielt.

In der 70. Minute forderten die Fans des 1. FC Kaiserslautern noch einmal ihre Mannschaft auf, Gas für den Klassenerhalt in der Zweiten Fußball-Bundesliga zu geben. „Kämpfen, siegen!“ trieben die Anhänger auf der Westtribüne das Team von Kapitän Christoph Moritz an. Doch daraus wurde nichts mehr. Wenn er seiner Mannschaft einen Vorwurf nach der Niederlage gegen Dynamo Dresden machen wollte, so erklärte FCK-Trainer Michael Frontzeck nach der Partie auf der Pressekonferenz, dann dass sie im letzten Drittel des Spiels nicht mehr energisch genug versucht hat, auf das Tor der Dresdner zu spielen. Das 0:1 in der 79. Minute durch den Dresdner Berko löschte unter den FCK-Anhängern den letzten Funken Hoffnung aus, doch noch das Wunder vom Betzenberg zu schaffen und sich vor dem Absturz in die Dritte Liga zu retten. Im Wissen, ihre Fans im mit 26.851 Zuschauern ordentlich gefüllten Fritz-Walter-Stadion mächtig enttäuscht und ihnen die letzte Zuversicht im Klassenkampf geraubt zu haben, trat das Team von Michael Frontzeck nach dem Spiel bußbereit und schuldbewusst vor die Westtribüne. Die Westtribüne, sonst gerne der 12. Mann auf dem Platz, wies die Sympathiebekundungen der Spieler allerdings ab. Zu tief saß die Enttäuschung bei den Anhängern in diesem Moment nach einem ereignisarmen, verlorenen Spiel, in dem die Mannschaft nicht die erhoffte Leistung brachte. Es gab Pfiffe und Unmutsäußerungen, statt Zuspruch und Trost. Der FCK-Coach, der die Mannschaft auch in der Dritten Liga betreuen wird, sprach im Zeichen des bevorstehenden historischen Abstiegs von einem „bitteren Nachmittag für alle Beteiligten, auch für die Zuschauer“. „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen“, stellte er fest. Ein Fehler kurz vor Schluss habe ausgereicht, um die Dresdner in Führung gehen zu lassen. Das Wort Abstieg versuchte Michael Frontzeck (noch) zu vermeiden. „Es ist rein rechnerisch noch nichts entschieden, die Chancen werden aber nicht größer“, umschrieb der Coach die Ausgangslage des 1. FCK vor dem Finale in der Zweiten Liga mit scheinbar aussichtslosen acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz 16 bei drei noch ausstehenden Spielen. Der FCK-Coach versuchte, die Fans wieder für die Mannschaft zu gewinnen. Er kündigte an, ein gutes Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld am kommenden Freitag abliefern zu wollen. Wie angespannt gestern die Nerven waren, dafür stand zum Ende der Begegnung der Verweis von Torwarttrainer Gerry Ehrmann auf die Tribüne. 

Bedient: die Anhänger der Roten Teufel nach der 0:1-Niederlage gegen die Dresdner.
Bedient: die Anhänger der Roten Teufel nach der 0:1-Niederlage gegen die Dresdner.
Den Abstieg vor Augen: FCK-Vorstandsvorsitzender Michael Klatt (links) und Aufsichtsratschef Patrick Banf.
Den Abstieg vor Augen: FCK-Vorstandsvorsitzender Michael Klatt (links) und Aufsichtsratschef Patrick Banf.
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