Kaiserslautern Karin Kolb: Leo-Erb-Brunnen als Befestigung missbraucht

Die Kamera rechts ist inzwischen nicht mehr an einem Brunnenstab gebunden. Die Leuchtbuchstaben links sind mit Kabelbinder an de
Die Kamera rechts ist inzwischen nicht mehr an einem Brunnenstab gebunden. Die Leuchtbuchstaben links sind mit Kabelbinder an den ummantelten Stäben befestigt.

Der Leo-Erb-Brunnen auf dem Schillerplatz werde nicht angemessen gewürdigt: Das beklagt Karin Kolb, die Vorsitzende des Vereins für Baukultur und Stadtgeschichte. Erst durch den Weihnachtsmarkt, dann durch die Eisbahn ist der Brunnen von Aufbauten umgeben.

Nicht nur Kolb stört sich daran, dass der Brunnen von der Stadt „nicht als Baudenkmal wahrgenommen wird“. „Es gibt immer wieder aufmerksame Bürger, denen solche Dinge auffallen und die mir dann Fotos schicken.“ Ebenso wie an die RHEINPFALZ. So hatte ein Lauterer bemerkt, „einige Bürgerinnen und Bürger sind empört darüber, dass während des gesamten Weihnachtsmarktes unser Leo-Erb-Brunnen vom Ordnungsamt schnöde missbraucht wurde als Halterung für eine Überwachungskamera“.

Als Karin Kolb sich darauf ein Bild vor Ort gemacht hatte, sei sie „sprachlos“ gewesen. Zu Beginn des Weihnachtsmarktes war eine Überwachungskamera an einem der Brunnenstäbe festgemacht. Mit der Eisbahn hielt dann ein Schriftzug „Love“ in großen Leuchtlettern Einzug – und zur Befestigung mussten wieder die Brunnenstäbe herhalten, klagt Kolb.

Karin Kolb: Bei der Stadt hat niemand „Gefühl für Denkmäler“

Eigentlich müsste ein solches Denkmal eingehaust werden, meint sie. „Wenn die Stadt eine Genehmigung erteilt, dann muss sie sich das doch vor Ort anschauen!“ Kolb beklagt, dass offenbar niemand in der Stadt ein Gefühl für Denkmäler habe. Angesichts des „Wahlkampfbüros direkt daneben“, wundert sie sich, dass solch ein „Missbrauch nicht auffällt“.

Die Stadtverwaltung konstatiert, „der Brunnen wurde während des Weihnachtsmarktes weder beschädigt noch verschandelt“. Stattdessen habe sie „erfahren, dass er in seiner ,betriebslosen’ Winterzeit durch die Einbindung in den Weihnachtsmarkt ohne die Einhausung eine große Aufmerksamkeit erfuhr. Es ist eher schade, wenn Denkmäler und Baukultur ,abgeschottet’ und ,isoliert’ und nicht in das öffentliche Leben eingebunden sind.“ Der Brunnen werde ja auch im Sommer von Erwachsenen und Kindern, beispielsweise zum Planschen, genutzt. Vorgaben bezüglich eines Abstands gebe es nicht.

Die Videokamera sei wegen „besserer Einsehbarkeit des Platzes“ direkt zu Beginn des Weihnachtsmarktes versetzt worden. Beim Anbau der Halterung seien die Stäbe selbstverständlich geschützt worden.

Stadt achtet darauf, dass „der Brunnen nicht beschädigt wird“

Auch bei der Eisbahn werde stets „darauf geachtet, dass der Brunnen nicht beschädigt oder isoliert wird. Im Gegenteil, er rückt durch dieses Event eher in den Mittelpunkt.“ Der Leuchtschriftzug sei freistehend und werde lediglich durch Halterungen am Brunnen vor dem Umkippen geschützt. Ein Schutz um die Stäbe stelle sicher, dass keinerlei Schäden durch Reibung entstehen. Er sei von der Eislauffläche sowie von den Eisstockschießbahnen gut sichtbar und dadurch werde ihm, auch wenn er zur Zeit nicht in Betrieb ist, „ebenfalls eine große Aufmerksamkeit zuteil“.

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