Kaiserslautern Nur nicht zu sicher sein

Wenn der 1. FC Kaiserslautern heute (18 Uhr) in Hockenheim auf die vom Abstieg bedrohte BG Eisbären (BAC Hockenheim) trifft, sind die Rollen vom Papier her klar verteilt. Auf einen Spaziergang wie beim 89:65-Kantersieg im Hinspiel sollten sich die Roten Teufel dennoch lieber nicht einstellen.

„Karlsruhe ist nach einigen personellen Veränderungen mittlerweile voll konkurrenzfähig“, warnt Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann davor, die Aufgabe beim Tabellenvorletzten der Ersten Regionalliga Südwest auf die leichte Schulter zu nehmen. Vom einstigen Vorzeigeclub, der als BG Karlsruhe bis zur Spielzeit 2006/07 in der höchsten deutschen Spielklasse mitmischte, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Der Verein, der auch nach dem Abstieg in die Zweite Bundesliga ProA noch so viel Strahlkraft besaß, dass es ihm gelang, den deutschen Nationalspieler Rouven Rössler ins Badische zu locken, stieg am Ende der Spielzeit 2013/14 in die Zweite Bundesliga ProB ab. Der Zwangsabstieg in die viertklassige Regionalliga am Ende der vergangenen Saison war der nächste Tiefschlag für den einst so ambitionierten Club, der hinter den PSK Lions (ProA) und den KIT SC Gequos (ProB) inzwischen nur noch die Nummer drei in Karlsruhe ist. Nun droht der nächste Abstieg. Was die Mannschaft im Hinspiel in Kaiserslautern ablieferte, war nicht regionalligatauglich. Die BG konnte das Spiel nur in den ersten fünf Minuten offenhalten. Die Roten Teufel trafen nach Belieben und lagen zur Halbzeit bereits uneinholbar mit 52:19 in Front. Mit einer unfassbaren Team-Dreierquote von rund 70 Prozent zogen die Roten Teufel ihrem Gegner den Zahn und dominierten das Geschehen. Am treffsichersten aus der Distanz zeigten sich Gergely Hosszu (6/8) und Ronny Weihmann (5/8). Während der 1. FC Kaiserslautern aus den restlichen zehn Spielen nur noch einen einzigen Sieg benötigt, um den Klassenerhalt auch rechnerisch unter Dach und Fach zu bringen, stecken die Badener nach wie vor bis über beide Ohren im Abstiegskampf. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt aktuell vier Punkte. Aufgrund der noch ausstehenden Spiele gegen die direkten Konkurrenten im Tabellenkeller ist der Klassenerhalt trotz der schwachen Hinrunde also keine Utopie. Die Lauterer, die punktgleich mit Tübingen, Langen und Stuttgart auf Rang fünf liegen, haben einen Lauf und peilen den vierten Sieg in Folge an. „Das wird nicht einfach, auch wenn die letzten Spiele gut gelaufen sind“, warnt Christmann und fordert volle Konzentration für die vermeintliche Pflichtaufgabe.

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