Vor der Wahl Schüler diskutieren mit Politikern: Wie wird Kaiserslautern grüner?

Nach der Diskussion konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Stimme für eine Partei abgeben.
Nach der Diskussion konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Stimme für eine Partei abgeben.

Das Thema Umweltschutz ist vielen jungen Menschen wichtig – das ist spätestens seit Fridays for Future klar. Auch den Schülerinnen und Schülern der IGS Bertha von Suttner war es ein Anliegen von den Politikern zu erfahren: „Wie wollen Sie Kaiserslautern grüner machen?“. Moderatorin Luna Cambeis erhielt eine lange Vorschlagsliste.

„Ein absolut zentrales Thema“ ist der Klima- und Umweltschutz für Lea Siegfried und die Grünen. „Wir haben in der Innenstadt unglaubliche Hitzeinseln, es gibt Leute, die sagen, bei Hitze gehen sie nicht mehr raus, weil sie es nicht aushalten“, beschrieb sie die Situation. Wichtig sei der Ausbau erneuerbarer Energien. „Wir haben die Solarpflicht auf Neubauten beschlossen“, sagte sie. Die Kommunale Wärmeplanung werde vorangetrieben, wofür das Fernwärmenetz ausgebaut werden müsse, Geothermie solle geprüft werden. Ein weiterer Punkt sei das Thema Klimaanpassung. „Wir sind da sehr unglücklich mit der Gestaltung der neuen Stadtmitte, wo man einen zentralen Ort zubetoniert hat“, sagte sie. „Wir brauchen mehr Bäume, mehr Fassadenbegrünung und Grünflächen“, forderte sie. Auch für Brigitta Röthig-Wentz (FDP) war die Anpassung an den Klimawandel ein wichtiger Aspekt. „In der Vergangenheit wurde immer mehr versiegelt, Fassadenbegrünung gibt es so gut wie überhaupt nicht in der Stadt“, ergänzte sie. Kaiserslautern soll zur Schwammstadt werden. Daran arbeite die Stadtentwässerung. Dabei soll möglichst viel Regen- und Oberflächenwasser aufgenommen und gespeichert werden, statt es nur zu kanalisieren und abzuleiten.

Stefan Glander (Die Linke) schlug zudem mehr Wasserflächen vor, „weil die einen Kühlungseffekt haben“. Dass die Lauter auf der Theaterwiese freigelegt werden soll, sei gut. „Aber wir brauchen auch die Verkehrs- und Mobilitätswende“, sagte er. Der ÖPNV müsse ausgebaut werden, seine Partei sei für ein 29-Euro-Ticket in Kaiserslautern, „weil sich jeder den ÖPNV auch leisten können muss“. Patrick Schäfer (SPD) argumentierte ähnlich: Wichtig seien gute Angebote, damit die Menschen gerne auf Alternativen umsteigen.

Freie Wähler schlagen Grünflächen-Patenschaften vor

Ursula Düll (CDU) ergänzte, wichtig sei es, parkende Autos, die frei stehend eine zusätzliche Hitzequelle seien, aus der Innenstadt rauszuhalten. Zudem müsse verstärkt das Regenwasser beispielsweise zum Wässern der Gärten genutzt werden, dafür mehr Speicher oder Zisternen gebaut werden. Damit lasse sich auch der Grundwasserspiegel schonen.

Dominik Stihler, der für die Freien Wählern als Stadtratskandidat antritt, hob mit Blick auf den Ausbau erneuerbarer Energien auf die städtische Planung auf der einen Seite und auf die private Bauplanung andererseits ab. Vor allem für private Bauherren sei es wichtig, dass die Förderung von Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen wie der Austausch von Fenstern an wenige Anforderungen gebunden sei. „Dann gibt es zwar vielleicht nur eine geringe Förderung, aber man muss viele kleine Schritte machen, um einen großen zu ersetzen“, so Stihler. Er schlug zudem mehr Grünflächen und für diese Anwohner-Patenschaften vor. Man müsse neue Ideen ausprobieren und kreativ werden.

Das Vorgehen der AfD in Sachen Umweltschutz beschrieb Sven Simer so: „Wir unterstützen Anträge anderer Parteien oder der Verwaltung, die wir für sinnvoll halten. Wir stellen uns da nicht dagegen, egal von welcher Seite sie kommen.“

Weitere Themen der Podiumsdiskussion

Hier lesen Sie mehr zur Diskussion rund um die Sicherheit in der Stadt. Die Schülerinnen und Schüler diskutierten zudem darüber, warum es bei Schulsanierungen nicht voran geht. Welcher Kandidat die Schüler am meisten überzeugt hat, lesen Sie hier.

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