Kaiserslautern Stadt zählt Krähennester

Krähennester Ecke König- und Humboldtstraße.
Krähennester Ecke König- und Humboldtstraße.

Saatkrähen machen sich mehr und mehr in den Innenstädten breit, auch in Kaiserslautern. In der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses klagte Walfried Weber (CDU), an einigen Stellen in der Stadt müssten Spaziergänger große Bögen schlagen, um nicht vom Kot der Tiere getroffen zu werden. Was können wir tun, um Schäden vorzubeugen und Fußgänger zu schützen, fragte er.

Die Antwort von Bettina Dech-Pschorn, Leiterin des Referats Umwelt, war eher ernüchternd. Die Handlungsmöglichkeiten der Stadt, um die negativen Begleiterscheinungen wie

Lärm und Verschmutzungen auf Autos, Gehwegen und Balkonen einzudämmen, seien sehr beschränkt, so die Leiterin des Referats Umweltschutz. Nach Rücksprache mit der Stadtbildpflege gebe es Überlegungen, beispielsweise Parkplätze unter Bäumen, in denen Saatkrähen nisten, temporär zu sperren. Dech-Pschorn ist davon überzeugt, dass die Einführung der Gelben Tonne, die Anfang 2025 in der Innenstadt die Gelben Säcke ablösen soll, die Situation verbessern wird. Herumliegende Gelbe Säcke lockten die Vögel geradezu an.

Biogasanlagen locken Krähen an

Die Leiterin des Referats Umweltschutz kündigte an, in einer der nächsten Sitzungen einen Vertreter der Staatlichen Vogelschutzwarte Rheinland-Pfalz einladen zu wollen, auch um zu erfahren, wie andere Kommunen der Plage Herr werden. Nach Informationen der Vogelschutzwarte zählten Biogasanlagen und Silage zu den Haupt-Nahrungshabitaten der Saatkrähe. Es gebe „signifikante Zusammenhänge zwischen der Zunahme solcher Anlagen“ und der Saatkrähen-Population. Die Rabenvögel in der Stadt nutzten überwiegend den Außenbereich zur Nahrungssuche.

Derzeit findet eine Zählung statt, so Dech-Pschorn. Die jüngsten Zahlen der Stadtverwaltung stammen aus dem Frühjahr 2023. Damals gab es drei Saatkrähen-Kolonien mit insgesamt 64 Brutpaaren. Nach Angaben des Referats Umweltschutz ist es streng verboten, den Krähen nachzustellen und ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu zerstören. Auch gebe es keine Vergrämungsmethode, die mit Sicherheit zu einer Verkleinerung oder zu einem Verschwinden der Kolonien führe. „Im Gegenteil ist zu befürchten, dass sich bestehende Kolonien durch bewusste Eingriffe und Störungen teilen und zusätzlich weitere, noch reproduktivere Kolonien an noch sensibleren Standorten gründen.“ Die bisherigen Ergebnisse der Nesterzählungen liegen deutlich unter denen anderer Städte in der Pfalz, wo teilweise über 500 Brutpaare heimisch sind, so Dech-Pschorn, die die Problematik nicht herunterspielen will. „Aber in anderen Städten ist es schlimmer.“

Viele Nester in Königstraße

In Kaiserslautern sind Krähennester laut dem Stadtratsmitglied Weber besonders rund um die Marienkirche, in der Königstraße, Pirmasenser Straße und Roonstraße verbreitet.

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