Kaiserslautern Starkregen: Einsiedlerhof und Hohenecken haben zwei Dutzend Stellen, an denen es eng wird

Gewitterwolken bringen oftmals eine Menge Regen mit sich. Die Stadt hat ein Konzept fürs komplette Stadtgebiet in Auftrag gegebe
Gewitterwolken bringen oftmals eine Menge Regen mit sich. Die Stadt hat ein Konzept fürs komplette Stadtgebiet in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse nun vorgestellt werden.

Erste Ergebnisse für die Aufstellung eines Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepts für die Stadtteile Einsiedlerhof und Hohenecken hat Brita Knappstein vom Ingenieurbüro Reihsner am Donnerstag in der Burgherrenhalle vorgestellt. Demnach haben die beiden Ortsteile rund zwei Dutzend Stellen, an denen nachgebessert werden muss.

Knappstein erinnerte an Starkregenereignisse in den vergangenen Jahren, in denen die Stadtmitte und Stadteile überflutet wurden und an vorangegangene Workshops mit Bürgern zu Problemstellen und Maßnahmen zur Schadensvermeidung. Weiter skizierte sie Maßnahmen zur Regelentwässerung, zur Überflutungs- und zur Katastrophenvorsorge.

B270 wird schnell überflutet

Das Vorsorgekonzept für die beiden Stadtteile weist insgesamt 23 spezifische Defizitstellen auf. Davon entfallen 20 Stellen auf Hohenecken und drei auf den Einsiedlerhof. „In Einsiedlerhof kommt das Wasser weniger von außen, es entsteht mehr auf der Fläche“, so Knappstein. Für die Defizite sieht das Konzept 72 Maßnahmen mit Hinweisen auf die jeweilige Zuständigkeit vor. Diese reichen vom privaten Objektschutz über technische Optimierungen, beispielsweise an Bauwerken, Risiko- und Verhaltensvorsorge bis hin zur Gefahrenabwehr und zum Katastrophenschutz.

Beispielhaft verwies Knappstein auf Defizite des Hohenecker Bachs. Der Bachlauf sei teilweise verrohrt und führe über Privatgelände, so dass Wasser aus der Straße „Kirchdell“, dem Hauptfließweg, nicht dem Bachlauf zufließen könne. Der Tiefpunkt liege neben der Hildegardstraße 6. Weiter verlaufe der Hohenecker Bach entlang der B270, der Hauptverkehrsader für Hohenecken. Infolge Platzmangels zur Ausdehnung und einem kaum vorhandenem Bachbett komme es schnell zu einer Überflutung der B270. „Die Hauptverkehrsstraße ist dann nicht befahrbar. Auf der Straße selbst fällt ebenfalls viel Wasser an.“ Ein Rückhaltebecken sei bereits vorhanden.

Eine Gefahr für die Verkehrssicherheit stelle der „Wannentiefpunkt Kohlkopfstraße“ in Hohenecken dar. Dort liege die Bushaltestelle in einem neuralgischen Bereich. Ohne aufwändige Maßnahmen sei dort kein lokaler Rückhalt möglich. Hilfreich sei die Anbringung einer Wasserstands-Messlatte und eine konsequente Sperrung der Straße im Fall der Fälle.

Sichtbare Abflüsse aus dem Wald, die sich aus der steilen Topografie ergeben, führten zu Defiziten in der Kohlkopfstraße. Eine Rückhaltung des Wassers im Wald sei nur bedingt möglich. Anlieger mit Kellerfenstern müssten vorbeugen, auch könnte am Waldweg etwas getan werden. Im Zuge eines Ausbaus sollte die Kohlkopfstraße mit einer Mittelrinne ausgerüstet werden.

Wasser aus dem Wald

Im Bereich „Zum Großen Berg“ in Einsiedlerhof seien Zuflüsse aus dem Wald möglich. Das Gelände sei jedoch nicht sehr steil, auch seien keine Erosionsspuren erkennbar. Für Anlieger am Übergang zum Wald mit tiefliegenden Gebäudeöffnungen seien Objektschutzmaßnahmen angedacht. Der Sportplatz könne als Zwischenspeicher dienen, empfahl die Ingenieurin.

Bürgern riet Knappstein zu einer Elementarschadenversicherung und zu Objektschutzmaßnahmen. Die Empfehlungen würden nun priorisiert und abgestimmt. Die Erkenntnisse würden danach in das Geoinformationssystem der Stadt (GIS) übertragen und nach Vorstellung im Stadtrat als Gesamtkonzept veröffentlicht.

Info

Die Stadt hat Infos zum Thema Starkregen auf ihrer Homepage zusammengefasst.

x