Nils erklärt Wie sich junge Feldheuschrecken entwickeln

Kurz vor dem Absprung: Larve der Ödlandschrecke.
Kurz vor dem Absprung: Larve der Ödlandschrecke.

Welches kleine Insekt sitzt denn da auf dem Blatt? Sieht schon richtig wie eine Heuschrecke aus. Aber das Tierchen muss erst noch erwachsen werden.

Du siehst hier eine Larve, also ein Insekt im Jugendstadium. Genauer gesagt: Es ist die Larve einer Ödlandschrecke. Diese Art gehört zur Familie der Feldheuschrecken. Die Larve, die in der Fachsprache auch „Nymphe“ heißt, hat noch keine voll ausgebildeten Flügel. Aber springen kann sie schon. Das siehst du, wenn du ihr zu nahe kommst.

Larve häutet sich mehrfach

Mit etwas mehr als einem Zentimeter Körperlänge ist das Tier noch ziemlich kurz. Es wird also noch tüchtig wachsen. Damit das klappt, häutet sich die Larve. Ihr Chitinpanzer kann nicht mitwachsen und so muss sie ihn vier- bis fünfmal verlassen. Das Interessante an der Ödlandschrecke: Mit jedem neuen Kleid passt sie sich farblich dem Boden mehr an, auf dem sie lebt. Das bringt ihr eine tolle Tarnung.

Trockene, warme Flächen, wo die Sonne auf den Sand brennt und wenig Pflanzen wachsen, das ist ihr Lebensraum. Das Tier auf unserem Foto lebt am Ortsrand von Leistadt, wo es auch offene Flächen gibt. Ungefähr eineinhalb Monate dauert es, bis es seine ganze Entwicklung abgeschlossen hat.

Blaue Hinterflügel unter grauen Vorderflügeln

Wenn die junge Heuschrecke erwachsen ist, dann kann sie meterweit fliegen. Dabei kommen unter den grauen Vorderflügeln blaue Hinterflügel zum Vorschein. Das ist ein Trick: Um nicht gefressen zu werden, lenkt die Ödlandschrecke ihren Verfolger mit dem Blau ab. Bevor sie dann landet, versteckt sie es wieder und ist getarnt. Deswegen heißt sie Blauflügelige Ödlandschrecke.

Jetzt im August kannst du auch fertig entwickelte Tiere entdecken. Sie paaren sich und die Weibchen legen Eier im Boden ab. Wenn alles gut geht, dann schlüpfen die kleinen Larven der nächsten Generation im kommenden Frühling. Bei den meisten Arten von Heuschrecken schaffen es nur die Eier über den Winter.

Springer und Flieger brauchen Wärme

Wird es im Herbst kalt, sterben auch die Ödlandschrecken. Die Springer und Flieger des Sommers brauchen nun mal die Wärme. Auch diese kleine Larve lässt sich von der Sonne wärmen. Dann kann sie umso besser springen – von einem Eichenblatt als Sprungbrettchen.

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