Kreis Germersheim Güterverkehr: Brandl und Gebhart kritisieren Bundesregierung

40 Güterzüge über das Elsass, Wörth und Germersheim sollen täglich umgeleitet werden.
40 Güterzüge über das Elsass, Wörth und Germersheim sollen täglich umgeleitet werden.

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl und der Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart (beide CDU) kritisieren die Bundesregierung wegen mangelnder Transparenz beim Lärmschutz an der Bahnlinie Germersheim – Wörth.

Wenn im August die Rheintalbahn für drei Wochen komplett gesperrt wird, sollen täglich etwa 40 Güterzüge über das Elsass, Wörth und Germersheim umgeleitet werden. Davon wird die Hälfte in den Nachtstunden zwischen 22 und 6 Uhr unterwegs sein, wie der Konzernbevollmächtigte der Bahn dem Abgeordneten Brandl schreibt. Gebhart hatte sich an die Bundesregierung gewandt mit der Bitte um Auskunft, inwiefern die entsprechenden Kommunen darüber informiert wurden. Die Antwort aus dem Bundesverkehrsministerium: „Eine gesonderte Kommunikation an die Kommunen ist hier entbehrlich.“ Nachzulesen sei dies im Plenarprotokoll Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 165. Sitzung.

Wie Brandl zudem von einem Bürger informiert wurde, der sich wegen eines Zuschusses zu Lärmschutzfenstern an die Bahn gewandt hatte, habe die Strecke im Kreis Germersheim beim Lärmschutz für die Bahn nur eine geringe Priorität. Frühestens im Jahr 2035 werde die Bahn die – mehrjährigen – Planungen für Lärmschutz in diesem Bereich angehen können. Martin Brandl und Thomas Gebhart fordern die Bundesregierung auf, die passiven Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke noch vor 2035 zu fördern. Außerdem fordern sie von der Bundesregierung eine Prüfung, ob während der Rheintalbahnsperrung geplanter nächtlicher Güterverkehr zumindest teilweise auf den Tag verlegt werden kann.

Das Landtagsmitglied Brandl zeigt sich besorgt, in welchem Maße „so massiv erhöhter Schienengüterverkehr die anliegenden Orte und vor allem Menschen belastet“. Gerade im Sommer schliefen auch Bahnanlieger bei offenem Fenster. Dass die Bürger bis 2035 vertröstet werden, sei schwer hinnehmbar. Gebhart fordert die Bundesregierung auf, bei der Rheintalsperrung dringend für mehr Transparenz zu sorgen und „mit offenen Karten“ zu spielen. „Eine Information der betroffenen Kommunen halte ich – anders als die Bundesregierung – hier keineswegs für entbehrlich.“

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