Germersheim Pfalzpreis für Goethe-Gymnasiastinnen

Die drei Autorinnen vom Goethe-Gymnasium Germersheim mit ihrer Stolpersteinzeitung (v.l.n.r.): Anna Plett, Lea Schanne und Miria
Die drei Autorinnen vom Goethe-Gymnasium Germersheim mit ihrer Stolpersteinzeitung (v.l.n.r.): Anna Plett, Lea Schanne und Miriam Malthaner.

Mit ihrer Zeitung „Jugend gegen Antisemitismus“ haben die drei Germersheimer Goethe-Gymnasiastinnen Miriam Malthaner, Anna Plett und Lea Schanne den mit 2500 Euro dotierten Nachwuchs-Pfalzpreis Medien des Bezirksverbands Pfalz erhalten.

Der Preis wurde den aus Rülzheim und Lustadt stammenden jungen Frauen nach Mitteilung des Goethe-Gymnasiums Germersheim (GGG) am Samstagabend vom Vorsitzenden des Bezirksverbands Pfalz, Theo Wieder, im Pfalztheater in Kaiserslautern überreicht. Wobei Schanne aufgrund eines längeren Auslandsaufenthalts nicht dabei sein konnte. Mit dabei waren die Eltern der drei Schülerinnen sowie deren Geschichts- und Sozialkunde-Lehrer Dirk Wippert.

Neben Gesprächen mit Politikern unterschiedlicher Parteien hatten sie im Unterricht den damaligen rheinland-pfälzischen Antisemitismus-Beauftragten Dieter Burgard getroffen und ein Gespräch mit der Shoa-Überlebenden Henriette Kretz im Mainzer Landtag geführt. Den Fokus hatten die damals 14- und 15-Jährigen zudem auf das Thema „Stolpersteine“ gelegt, von denen damals einige in Germersheim verlegt wurden. Aus dem gesammelten Material entstand dann die Zeitung.

Beweggründe

Auf der Bühne des Pfalztheaters schilderte die Elftklässlerin Miriam Malthaner, warum sie und ihre Mitschülerinnen die Zeitung „Jugend gegen Antisemitismus“ angefertigt hatten: „Im Unterricht haben wir so viel erfahren. Da hatte ich das Gefühl: Ich musste, ja, wir mussten einfach unbedingt etwas über dieses Thema schreiben!“ Anna Plett ergänzte, dass die Anfertigung während der Corona-Zeit durchaus eine große Herausforderung dargestellt habe, sie aber durch das Online-Format schnell Kontakte zu den Politikerinnen und Politikern bekommen hätten.

Mit den jährlich vergebenen Pfalzpreisen fördert der Bezirksverband Pfalz seit vielen Jahren hervorragende Leistungen unter anderem von Kunst- und Kulturschaffenden sowie innovativen Köpfen. „Systematisch und journalistisch bemerkenswerte Arbeit“ treffe auf „Interesse an der Vergangenheit und jüdisches Leben in Deutschland“, würdigte der Bezirksverband das Zeitungsprojekt der drei GGG-Schülerinnen, heißt es in einer Mitteilung der Schule. Thematisiert würden „verschiedene Aspekte von der Geschichte jüdischer Familien unter der Nazi-Herrschaft bis hin zur Auseinandersetzung mit heute vorzufindendem Antisemitismus“. Alles werde hierbei „ernsthaft wie sachgerecht behandelt“.

Einen Pfalzpreis erhielt an dem Abend der RHEINPFALZ-Fotograf Reiner Voß. Nominiert waren die RHEINPFALZ-Redakteure Markus Clauer und Michael Konrad.

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