Kommentar Sexualdelikte: AfD-Post führt in die Irre

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Sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen werden meist von Männern begangen, egal welcher Nationalität. Anderes zu behaupten ist gelogen.

Von 7023 Straftaten im vergangenen Jahr im Landkreis Germersheim sind 12 Vergewaltigungen – das sind 0,17 Prozent. Diese Taten sind – wie andere auch – zu viele. Im Fall der Vergewaltigungen oder sexuellen Belästigungen wird einem sexuellen Begehren nachgegeben, ohne Rücksicht auf die andere Person – die meist eine Frau ist. Nur drei Prozent aller Vergewaltiger sind laut Untersuchungen psychisch krank. Der Rest ist strafmündig.

Es gibt sehr viele Zuwanderer, die männlich sind. Das ist ein Fakt. Und die wenigsten davon sind Fachkräfte. Auch das. Doch zu suggerieren, dass Zuwanderer hierher ins Land kommen, um Frauen zu missbrauchen – das ist eine glatte Lüge. Denn es geht bei den Sexualdelikten nicht um Nationalitäten, sondern um Männer, die glauben, sie dürfen sich alles erlauben. Täter und Opfer sind meist miteinander bekannt. Das ist umso schlimmer, weil man in Bekannte im Allgemeinen ein gewisses Vertrauen setzt.

Vertrauen können soll man aber auch Politikern und Parteien. Dieses Vertrauen hat seit der Corona-Pandemie erheblich gelitten. Die AfD nutzte und nutzt das geschickt aus und versucht von sich ein Bild zu erzeugen, dem zufolge sie anders sei als „etablierte“ Parteien. Doch im Fall des sicherlich tausendfach geteilten Posts wird bewusst gelogen. Es wird eine Aussage mit einer anderen verknüpft, zwischen denen es keine Verbindung gibt. Auf was sich die Aussagen beziehen bleibt ebenso unklar wie die Datenquelle, die als Basis dient.

Auch wenn nur eine kleine Gruppe von Menschen sieht, was das Germersheimer Stadtrats- oder Kreistagsmitglied auf seinen vielen Facebook-Seiten tut – und viele davon einem eingeschworenen Kreis angehören: Verantwortungsbewusstes Handeln sieht anders aus. „Stabil ehrlich“ zu sein, wie das Stadtratsmitglied von sich selbst behauptet, bedeutet etwas anderes: Nicht alles weiterzuposten, ohne sich darüber gründlich Gedanken zu machen und zu hinterfragen.

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