RUTSWEILER/GLAN „Die drei Dorfheiligen“: So schlug sich der Unterhaltungsverein beim Klassiker
Über mehr als zwei Jahrzehnte hat sich der Unterhaltungsverein einen Ruf als Garant für Bühnenspäße geschaffen. Dementsprechend schwierig ist es zumeist, an Eintrittskarten zu kommen. Die Tickets für die drei Aufführungen von „Die drei Dorfheiligen“ waren innerhalb einer halbe Stunde vergriffen. Im kommenden Jahr, beim nächsten Bühnenstück, wird es vier Vorstellungen geben, kündigte der Verein an.
„Moral ist das Fundament des Staates“
Zwölf Darsteller bot der Verein diesmal auf. Christopher Schwan in der Rolle des scheinheiligen Bürgermeisters und Michael Kuntz als Schwabe Jakob Schwälble, der auf Brautschau ist, boten wieder einmal herausragende Leistungen. Ebenso wie Florian Clos hat auch Schwan bei allen 20 Bühnenstücken mitgewirkt, die der Unterhaltungsverein seit dem Jahr 2002 aufgeführt hat. Erstmals dabei war Christine Heymann als Händlerin Leni Schmidt. Wie so oft ging es um ein Liebespaar, das viele Hindernisse überwinden muss, bis die Hochzeitsglocken läuten.
Bürgermeister Hilgermoser ist auf Ordnung in seinem Dorf bedacht, denn die „Moral ist das Fundament des Staates, an dem man nicht rütteln darf“. Hilgermoser und seine Ehefrau Ursel (Martina Weisenstein) sind überhaupt nicht mit der Liebschaft ihrer Tochter Fanni (Jessica Steuer) mit dem Dorflehrer Martin Furtner (Dominik Hahn) einverstanden. Sie möchten lieber, dass Fanni den vermögenden Schwaben Schwälble ehelicht. Fanni – an Furtner überhaupt nicht interessiert – fädelt kurzerhand eine Beziehung Schwälbles mit ihrer Freundin Mariann (Victoria Theiß) ein. Aber wer ist jetzt wer?
Lautstarkes Gelächter bei Premierenbesuchern
Dass es aber auch mal eine Zeit gegeben hat, in der Obermoralist Hilgermoser es mit seinen moralischen Grundsätzen nicht so genau genommen hat, belegen 20 Jahre alte Briefe, die plötzlich auftauchen. Und auch die beiden Ratsmitglieder Bäckermeister Peter Söllbeck (Timo Seyl) und Automechaniker Quirin Riedlechner (Florian Clos) haben in jungen Jahren die Moral offenkundig nicht so groß geschrieben wie heute. Die Versuche der drei Dorfheiligen, ihre Verfehlungen zu vertuschen, sorgen in dem Dreiakter vielfach für lautstarkes Gelächter bei den Premierenbesuchern im Dorfgemeinschaftshaus.
Eben jene Verfehlungen führen dazu, dass die Komödie, die in weiteren Rollen Martina Höbel, Yannik Schwan und Clara Berg aufführen, auf ein glückliches Ende hinsteuert. Für das viel gelobte Bühnenbild waren Manfred Bougé und Timo Seyl, für die Ton- und Lichttechnik Dirk Sander verantwortlich. Als Souffleusen fungierten Inge Seyl, Helmi Ohliger und Ulla Kunstmann. Zwei weitere Vorstellungen stehen noch an: am 20. April und am 4. Mai.