Gries Gemeinde will Energie der Sonne nutzen

Die Ortsgemeinde will die Vorausseztungen dafür schaffen, dass auf Grieser Gemarkung eine große PV-Anlage errichtet werden kann.
Die Ortsgemeinde will die Vorausseztungen dafür schaffen, dass auf Grieser Gemarkung eine große PV-Anlage errichtet werden kann.

Nahe der Südkreis-Gemeinde könnte bald eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen. Der Ortsgemeinderat will hierfür die rechtlichen Voraussetzungen schaffen.

In zahlreichen Gemeinden im Landkreis würden PV-Anlagen gebaut beziehungsweise schon betrieben. In anderen Orten werde mit Projektträgern intensiv daran gearbeitet, den Bau solcher Anlagen zu ermöglichen. Da möchte Gries nicht zurückstehen. Neben dem Ausbau regenerativer Energien und der Förderung von Umwelt- und Klimaschutz bringe eine solche Anlage einer Gemeinde finanzielle Vorteile, selbst wenn sie über keine eigenen Flächen verfüge, auf denen die Solar-Module installiert werden könnten, sagte Ortsbürgermeister Olaf Klein in der jüngsten Ratssitzung. Schon durch die sogenannte Akzeptanzzahlung in Höhe von 0,2 Cent pro ins Netz eingespeister Kilowattstunde Strom könne eine Gemeinde pro Hektar Anlagengröße mit rund 2000 Euro Einnahmen pro Jahr rechnen.

In Gries komme wegen der Topographie lediglich eine rund 20 Hektar große Fläche – diese wird derzeit landwirtschaftlich genutzt – für eine PV-Anlage in Frage. „Wenn dort auf 15 Hektar Solarmodule gebaut werden, können wir pro Jahr rund 30.000 Euro in der Gemeindekasse verbuchen“, rechnete Klein vor. Er berichtete von einem Schreiben der rheinland-pfälzischen Landesregierung, in dem die Gemeinden wegen der Etats für das Jahr 2024 angemahnt würden, ihre Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen, um den Haushalt künftig ausgleichen zu können. „Wenn wir nicht Jahr für Jahr an der Steuerschraube drehen wollen, müssen wir auf andere Weise versuchen, an Geld zu kommen“, schilderte Klein. Das Gremium war sich darin einig, die Voraussetzungen für den Bau einer solchen Anlage schaffen zu wollen. Unter anderem muss hierfür der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde geändert werden.

Weitere Anlage neben Bürger- und Vereinshaus

Keine 15 Hektar, sondern nur wenige Quadratmeter groß soll die PV-Anlage werden, die die Gemeinde schnellstmöglich auf dem Dach des Pavillons neben dem Bürger- und Vereinshaus errichten will. Der Rat gab dazu dem Bürgermeister und seinen Beigeordneten grünes Licht, um den Auftrag für den Bau einer Anlage mit einer Leistung von rund fünf Kilowattpeak (Kwp) einschließlich eines Speichers zu vergeben, sobald die Ausschreibung vorgenommen wurde und mehrere Angebot vorliegen.

Ursprünglich sollte auf dem südlichen Dach des Bürger- und Vereinshauses eine deutlich größere PV-Anlage einschließlich eines größeren Akkus errichtet werden. Bei der Ausschreibung war allerdings nur ein Angebot abgegeben worden, das deutlich über 30.000 Euro lag. Dies erachtete der Rat als zu teuer. Insbesondere die Kosten für das Gerüst, das auf der Südseite des Gemeindehauses aufgeschlagen werden müsste, trieb den Preis des Angebotes nach oben, berichtete der Ortsbürgermeister.

Hintergrund des Vorhabens ist, dass im Bürger- und Vereinshaus pro Jahr mehr als 7000 Kilowattstunden Strom benötigt werden, sagte Klein. Durch den Bau der ursprünglich auf zwölf Kwp Leistung ausgelegten PV-Anlage erhoffte sich der Rat, eine nennenswerte Menge Strom selbst erzeugen zu können. Stromkosten könne man auch mit der nun kleiner dimensionierten PV-Anlage sparen, wenn auch im kleineren Maßstab, fasste der Rat zusammen.

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