Kusel Stadtrat einigt sich auf mögliches neues Baugebiet

Das bislang letzte realisierte Baugebiet in Kusel liegt unterhalb der Tuchrahm.
Das bislang letzte realisierte Baugebiet in Kusel liegt unterhalb der Tuchrahm.

Wo kann in der Kreisstadt gebaut werden? Gibt es weiterhin eine größere Fläche für ein mögliches Baugebiet? Darüber war bereits kürzlich eine Diskussion im Stadtrat entfacht. Hintergrund sind Vorgaben zur Reduzierung des Flächenverbrauchs. Zwar ist eine größere Fläche nun vom Tisch, jedoch gibt es ein neues Areal, das ausgewiesen werden soll.

Die fusionierte Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan führt ihre Flächennutzungspläne zusammen. Dabei gibt es Vorgaben, wie viel an Flächen als Bebauung ausgewiesen werden darf. „Für uns bedeutet das, dass wir Flächen entgegen der früheren Festsetzung reduzieren müssen“, sagte Kusels Stadtbürgermeister Jochen Hartloff (SPD) am Freitagabend in der Sitzung des Stadtrats. Zwar betrifft die Reduzierung des Flächenverbrauchs die gesamte Verbandsgemeinde (VG), jedoch macht der Löwenanteil die Kreisstadt aus: So entfällt dem Planungsbüro WSW zufolge 30 von fast 53 Hektar überschüssige Fläche auf die Stadt Kusel. „Rücknahmen sind auf jeden Fall erforderlich, damit der Schwellenwert gegen 0 geht“, verdeutlichte die Planerin dem Gremium, die anhand von Luftbildern verschiedene mögliche Rücknahmeflächen präsentierte. Andernfalls könne der Flächennutzungsplan nicht genehmigt werden, somit auch keine Bebauungspläne mehr entwickelt werden.

20 bis 30 Häuser möglich

Bereits in der vorherigen Stadtratssitzung war eine Diskussion zu möglichen, künftigen Baugebieten entfacht. Dabei merkten Vertreter der CDU an, es solle doch eine größere Fläche beibehalten werden. Dort sei im Gegensatz zu kleinen Lücken die Chance wesentlich höher, dass sich Familien ansiedelten. Unter anderem ging es um ein großes Areal oberhalb der Straße Kirschenrech am Sportplatz sowie ein Stück entlang der Haschbacher Straße, das laut Vorschlag aus dem Plan genommen werden sollte. Das Planungsbüro verdeutlichte nun in der Sitzung die Schwierigkeiten dieser Fläche in Sachen Baugebiet: Teilweise sei das Gelände stark bewachsen und mit hochwertigen Biotopen versehen, was hohe Ausgleichsforderungen im Falle einer Bebauung bedeuteten. Gefährdet sei das teils steile Areal auch bei Starkregen, das Landschaftsbild verändere sich zudem deutlich, wenn gebaut werde.

Diese Fläche rausnehmen und im Gegenzug günstigere Areale nutzen, lautete der Ratschlag des Büros, das in den vergangenen Monaten in der VG unter anderem in Ortsgesprächen untersucht hat, welche Flächen obsolet sind und wo es Bedarf für eine neue Entwicklung gibt. Auch Vorschläge für Neuausweisungen in Kusel präsentierte das Büro am Freitag: So etwa ein 1,7 Hektar großes Gebiet oberhalb der Straße Reiheichen. Zwischen 20 und 30 Häuser je nach Verdichtung seien dort realisierbar, erklärte Hartloff, der nach wie vor plädierte, nicht die kleinen Baulücken aus dem Plan zu nehmen. Diese seien einfacher an den Mann und die Frau zu bringen.

Drei Flächen für Photovoltaik

„Uns war es wichtig, dass es einen größeren Platz gibt, der als Neubaugebiet ausgewiesen werden kann“, zeigte sich Barbara Spitzer (CDU) mit dem Vorschlag von Verwaltung und Planungsbüro einverstanden. Peter Schmid (SPD) wies darauf hin, dass der Plan auch nicht in Stein gemeißelt sei. Würden die ausgewiesenen, möglichen Flächen nun belegt, werde auch wieder Bedarfswert frei, bestätigte die Planerin, die zusätzlich drei Areale für PV-Anlagen aufzeigte.

Zwar sei der Schwellenwert für Kusel nach Abzug der vorgeschlagenen Rücknahmeflächen noch immer etwas zu hoch, jedoch lande man so schonmal bei einem guten Wert, sagte die Planerin. Man müsse sich dann die gesamte VG mal anschauen. Das Gremium stimmte dem Vorschlag um Rücknahmeflächen, Areale für PV-Anlagen und Neuausweisungen bei einer Enthaltung letztlich zu.

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