Edenkoben Der Bundespräsident als Taufpate: Familie Yacobou ist plötzlich berühmt

Die ganze Familie Yacoubou.
Die ganze Familie Yacoubou.

Familie Yacoubou hat bald einen deutlich engeren Bezug zum Bundespräsidenten als die meisten anderen Deutschen. Frank-Walter Steinmeier wird Taufpate ihres siebten Kindes. Wie lebt es sich zu neunt?

Dass ein Familienalltag hin und wieder von Stress geprägt sein kann, wird für die meisten Leser nichts Neues sein. Wie herausfordernd das Zusammenleben sein kann, wenn statt drei, vier oder fünf plötzlich neun Menschen eine Familie bilden, wissen dagegen nur wenige. Familie Yacoubou aus Edenkoben kennt sich damit aus. Ihr wird am Dienstag, 30. April, eine besondere Ehre zuteil: Bundespräsident Steinmeier übernimmt die Patenschaft für das siebte Kind der Familie, den sechs Monate alten Sami Mohamed Ali. Übergeben wird die Patenschaftsurkunde mit einem Geschenk durch Verbandsbürgermeister Daniel Salm.

„Ein großes Glück“ sei die Patenschaft des Bundespräsidenten für die Familie, sagt Familienvater Moutawakilou Yacoubou, „unbeschreiblich“. Die Kinder hätten sich sehr gefreut, „wir sind berühmt“, habe es durch die Wohnung geschallt, als sie davon erfahren hätten. Dabei habe die Familie selbst zunächst gar nichts von der Patenschaft gewusst. Erst eine Freundin habe ihr erzählt, dass Frank-Walter Steinmeier als Pate infrage komme, erzählt Aicha Torro, Samis Mutter. Sie seien sehr stolz auf ihre Familie, die bereits seit fast 15 Jahren in derselben Wohnung in Edenkoben lebe.

Aicha Torro und Moutawakilou Yacoubou mit ihrem Sohn Sami Mohamed Ali.
Aicha Torro und Moutawakilou Yacoubou mit ihrem Sohn Sami Mohamed Ali.

Wurzeln liegen in Togo

Die Familie sei in der Freizeit häufig in voller Besetzung unterwegs, sagt Yacoubou. Mit ihren sieben Kindern besuchen die Eltern regelmäßig die Alla-Hopp-Anlage in Edenkoben oder gehen in den Weinbergen spazieren, erzählt er. Besonders habe es den Kindern aber der Dinosaurierpark auf der Gartenschau in Kaiserslautern angetan. Darüber hinaus würden die Kinder gerne Fußball spielen und malen. Generell wohne es sich in Edenkoben sehr schön, auch mit den Nachbarn verstehe man sich gut.

Das Thema Wohnen sorgt bei den Yacoubous jedoch nicht nur für Freude. Die sieben Kinder verteilen sich auf zwei Kinderzimmer, erzählen sie, eins für die Jungs, eins für die Mädchen. Einen Garten habe man nicht zur Verfügung. Häufig würden die Kinder zu sehr aufeinander hängen. Seit mehreren Jahren seien sie bereits auf der Suche nach einer größeren Wohnung, erzählt Torro. Einen Erfolg habe es dabei noch nicht gegeben.

Auf Wohnungssuche

Die Ursprünge der Familie liegen in Togo. Nachdem er in seinem Heimatland eine Ausbildung zum Lackierer gemacht habe, sei er 1992 nach Deutschland gekommen, um zu arbeiten, erzählt Yacoubou. Das habe er lange als Wagenpfleger in einem Edenkobener Autohaus getan, mittlerweile übe er seinen Beruf aber in Neustadt aus. Vor knapp 20 Jahren habe er dann in einem Heimaturlaub seine Frau Aicha kennengelernt, die dann 2009 zu ihm nach Edenkoben gezogen sei. Als kurz darauf der heute 15-jährige Sabi Taufik geboren wurde, zog die Familie zum letzten Mal um, innerhalb von Edenkoben. Seitdem kamen sechs Kinder dazu: Koko Adjara, Akm Schakira, Abubakar Sadik, Salm Abdul Aziz, Nana Samina und eben Sami Mohamed Ali. Der jüngste Spross der Familie bekommt nun einen prominenten Paten.

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