Pleisweiler-Oberhofen Kurt Zeiß feiert seinen 100. Geburtstag

Kurt Zeiß werkelt auch mit 100 Jahren noch regelmäßig im Garten.
Kurt Zeiß werkelt auch mit 100 Jahren noch regelmäßig im Garten.

Kartoffeln schälen, Gemüse putzen und im Garten etwas rumwerkeln, das geht auch noch im hohen Alter. Wenn man noch so fit ist wie Kurt Zeiß aus Pleisweiler-Oberhofen. Er wird am Freitag 100 Jahre alt und erledigt solche Kleinigkeiten fast jeden Tag.

Ursprünglich stammt Kurt Zeiß aus Dierbach. Doch die Liebe, mit Namen Anneliese, zog ihn einst nach Pleisweiler-Oberhofen. 1947 haben sich Anneliese, geborene Wisser, und Kurt auf der Kerwe in Dierbach kennengelernt. Mit dem Fahrrad kam sie zum Fest. Zwei Jahre später wurde geheiratet – was damals gar nicht so einfach war. „Die Heirat musste von den Franzosen auf der Kommandantur in Bergzabern genehmigt werden. Aber die hatten keine Einwände“, erklärt das Geburtstagskind. Gut kann er sich noch an die Feier in Annelieses Elternhaus erinnern.

Da Kurt Zeiß einen älteren Bruder hatte, der die heimische Landwirtschaft übernahm, zog das Ehepaar Zeiß nach der Heirat nach Pleisweiler-Oberhofen. Dort halfen sie im elterlichen Betrieb von Anneliese und führten ihn weiter. Zwei Söhne bereicherten die Familie. Der landwirtschaftliche Betrieb im Gässel im Ort hatte neben Wingert auch noch Frucht und Vieh. Da gab es einiges zu tun. In das eigene Haus in der Schäfergasse zog die Familie im Jahr 1978. Dort ging es mit der Landwirtschaft weiter. Und immer wieder wurden mit dem Kirchenchor viele schöne Reisen unternommen. Bei den Vermessungen des Landes half er als Feldgeschworener mit, die Ländereien abzustecken. Bis Kurt Zeiß den Betrieb 1989 an seinen Sohn Siegmar überschrieb.

Allerdings ließ er es sich noch bis zum vergangenen Jahr nicht nehmen, weiterhin kräftig mitzuhelfen. Auch wenn es nur noch etwas „Häckeln“ im Garten mit dem Urenkel war. „Er arbeitete sehr gern in den Wingerten. Heute noch interessiert er sich für alles rund um den Betrieb“, erzählt Sohn Siegmar. „Da muss ich ihn immer bremsen. Im letzten Herbst half er mit, den Feldsalat zu stechen.“ Noch mit 96 Jahren fuhr Kurt Zeiß den Schlepper im Wingert. Einen Auto-Führerschein hat er nie besessen. Nur den für Traktoren. Auch das ging, sogar sehr gut, erinnert sich der Sohn. Dann ging es halt mit dem Traktor nach Bergzabern. Es interessiert ihn weiterhin das Zeitgeschehen in der Welt und im Ort. Jeden Morgen wird die RHEINPFALZ gelesen und erst dann in der Familie weitergereicht. Kurt Zeiß ist mittlerweile der Ortsälteste, hört nicht mehr ganz so gut, ist aber mit 100 Jahren rüstig. Gefeiert wird nach Aussage von Sohn Siegmar im Ort mit der ganzen Familie.

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