Hauenstein 72-Stunden-Aktion: Piratenspielplatz und Trainingsparcours

Wetterfeste Kleidung war angesagt bei der 72-Stunden-Aktion. Die Gruppe der Hauensteiner KjG war auf dem Spielplatz in der Ahorn
Wetterfeste Kleidung war angesagt bei der 72-Stunden-Aktion. Die Gruppe der Hauensteiner KjG war auf dem Spielplatz in der Ahornstraße im Einsatz.

72 Stunden – von Donnerstag bis Sonntag – waren Jugendgruppen in ganz Deutschland unterwegs, „um die Welt ein Stück besser zu machen“. In Hauenstein waren die Pfadfinder und die KjG aktiv. Zu ihnen gesellte sich eine Gruppe, deren Mitglieder dem Jugendalter längst entwachsen sind: die „Hulwische“.

Die 72-Stunden-Aktion wurde vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem Dach der katholischen Jugendverbände, unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ organisiert. Ziel war es, dass sich Jugendliche unterschiedliche soziale Projekte vornehmen und sie in 72 Stunden umsetzen. 73 Gruppen machten in der Diözese Speyer mit, zwei davon waren aus Rodalben, drei aus Hauenstein.

Die Georgs-Pfadfinder (DPSG) hatten sich den Altwiesenpark vorgenommen: Dort setzten sie einen Teil des Konzeptes um, das die Ortsgemeinde auf dem Gelände unter dem Burghalder verfolgt. Luca Keller, der zusammen mit Marco Kölsch und Nicolas Kerth den Hauensteiner DPSG-Stamm leitet, berichtete, dass die „Päddler“ im Park die Hinweisschilder für einen ATP-Parcours installiert haben. ATP steht für „Alltags-Trainings-Programm“ und meint einen Bewegungsparcours (nicht nur) für ältere Mitbürger.

Ein Piratenspielplatz

An insgesamt zehn Stationen motivieren die Hinweistafeln zu einfachen gymnastischen Übungen, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelt wurden. Die in der Spitze bis zu 20 Aktiven der Pfadfinder-Gruppe bearbeiteten auch mehrere Sitzbänke und Tische, stellten ein Insektenhotel auf, beseitigten eine Stolperfalle an einer Brücke über den Gillenbach und brachte frische Holzhackschnitzel auf dem Altwiesen-Spielplatz aus.

Dem Spielplatz in der Ahornstraße widmete sich eine Gruppe der Katholischen jungen Gemeinde (KjG). Und hier kommen nun die „Hulwische“ ins Spiel. Sie verstehen sich als „Förderverein für Kindheit & Jugend“ und arbeiten an Konzepten für die Spielplätze im Ort. Deshalb schlossen sich die Verantwortlichen des Jugendverbands, Laura Königsamen, Raphael und Hanna Braun, mit den „Hulwischen“ kurz. Denen schwebte für den Platz im Baugebiet Kühhohl eine Gestaltung als Piratenspielplatz vor.

Wetter spielte nicht ganz mit

Die 72-Stunden-Gruppe der KjG übernahm die Idee, bemalte und hisste Piratenflaggen auf dem Platz, montierte ein Schiffssteuerrad auf einem der Spielgeräte, stellte eine Schatztruhe für die Sandspielsachen auf, malte Piratenmotive auf Holzplatten und befestigte sie auf dem Platz. Zudem wurde eine neue Wippe aufgestellt, eine Sitzbank erneuert, ein Balancierbalken und ein neuer Müllbehälter installiert sowie ordentlich aufgeräumt.

„Wir konnten auf sehr tatkräftige Helfer setzen“, ist Laura Königsamen zufrieden, auch wenn das überaus kühle Wetter mit Dauerregen am Freitag und ständigen Schauern am Samstag und Sonntag den Akteuren zusetzte. „Grenzwertig“ sei die Witterung gewesen, das mussten, so Luca Keller, auch die Pfadfinder erleben. Und bei der KjG waren am Sonntagabend, als alles geschafft war, „gefühlt alle krank. Aber alle haben, auch mit der Aussicht auf eine heiße Dusche zuhause, durchgehalten.“ Die Verantwortlichen seien stolz auf das Erreichte und dankbar für die „tolle Unterstützung“, die sie von vielen Seiten erfahren hatten, betonte Königsamen.

„Kleiner Dank für großartige Sache“

Das Wetter spielte dann auch dem Begegnungsfest nicht wirklich in die Karten, das die „Hulwische“ für alle Beteiligten und Gäste am Grillplatz organisierten – das aber trotzdem gut besucht war. „Die 72-Stunden-Aktion fanden wir so toll, dass wir uns beteiligen wollten“, berichtete Sarah Melzer für den Verein, der „peu à peu die Hauensteiner Spielplätze durchgeht und bei der Um- oder Neugestaltung konzeptionell und mit Rat und Tat mitwirkt und mitarbeitet“.

Der Grill wurde angefeuert, die große Tafel gerichtet, die musikalische Beilage lieferte die Initiative „Kultur im Dorf“, die mithilfe von Spenden des MGV und der Dieter-Kissel-Stiftung das Duo „Double Z“ verpflichtet hatte. Bürgermeister Michael Zimmermann, der sowohl bei den Gruppen als auch beim Fest vorbeischaute, sah in der Aktion eine „tolle Sache“. Er schlug vor, eine ähnliche Ehrenamtsinitiative auch außerhalb der 72-Stunden-Aktion auf die Beine zu stellen. Am Grillplatz konnte er den beteiligten Gruppen einen Spendenscheck aus dem Gemeindehaushalt überreichen, „ein kleiner Dank für eine großartige Sache“.

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