Contwig Contwiger Sängerbund feiert 100. Geburtstag

Die Geehrten (von links): Achim Baas (Kreischorleiter Westpfalz/Blies), Chorleiter Wolf-Rüdiger Schreiweiss (40 Jahre), Roland H
Die Geehrten (von links): Achim Baas (Kreischorleiter Westpfalz/Blies), Chorleiter Wolf-Rüdiger Schreiweiss (40 Jahre), Roland Heitmann und Michael Lenz (beide 50 Jahre), Siggi Schmidt (stellvertretender Vorsitzender Kreischorverband Westpfalz), Urban Müller, Markus Hoff, Oliver Körner und Joachim Hunsicker (alle 40 Jahre).

Beim Contwiger Sängerbund gab es am Wochenende gleich mehrere Gründe zum Feiern. Einerseits wurde die Truppe 100 Jahre alt, zudem gab es eine ganz besondere Auszeichnung.

Wie stark Contwigs Sängerbund selbst nach 100 Jahren noch aufgestellt ist, stellte die Truppe bei ihrer runden Geburtstagsfeier am Samstagabend eindeutig unter Beweis. Sowohl die Männertruppe als auch der zur Jahrtausendwende ins Leben gerufene „Chor 2000“ sind mitgliederstark, zeigen auf der Bühne ein breites Spektrum. „Es ist immer schön zu sehen, wenn die ganze Bühne für einen Chor gebraucht wird“, kommentierte Verbandsbürgermeister Björn Bernhard bei der Jubiläumsfeier. Ein Blick in die Vereinschronik zeige zudem, wie viel die Musiktruppe im Ort bereits geleistet hat.

Anders als viele ältere Chöre in der Region hat der Sängerbund keine kirchlichen Wurzeln. Ganz früher waren es einst Männer aus dem Kegelverein, die den Verein gegründet haben. Silke Schick, Vizepräsidentin des Chorverbandes der Pfalz, warf in ihrer Ansprache einen Blick zurück ins Jahr 1924. Damals, in den Goldenen Zwanzigern „war die Zeit noch eine andere“. In Berlin gab es die erste „Funk-Ausstellung“, in Paris gastierten die achten olympischen Spiele der Neuzeit, Konrad Adenauer war noch Oberbürgermeister von Köln „und in Contwig gab es eine Gründungsveranstaltung“.

Auch in 100 Jahren noch gemeinsames Musizieren

Mit den Jahren machte der Sängerbund zahlreiche Krisen und Kriege mit, 1933 etwa wurde von den Nazis die Zwangsvereinigung mit dem Gesangsverein Eintracht Contwig gefordert, kurz darauf wurden wegen des Krieges die Proben eingestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Proben erst 1947 wieder aufgenommen. Weil die französischen Besatzungskräfte von dem Namen „Sängerbund“ wegen des Begriffs „Bund“ jedoch nicht begeistert waren, folgte die Umbenennung auf den Namen „Gesang- und Musikverein Contwig/Pfalz“. 1952 folgte die Rolle rückwärts und der Zusammenschluss durfte sich wieder Sängerbund nennen.

Es gibt jedoch etwas, so Schick, dass die Menschen aus 1924 mit denen aus 2024 verbindet: die Liebe zur Musik, zum Singen und zur Gemeinschaft. „Singen tut gut und hält gesund“, sagte sie am Samstagabend. Und die Vizepräsidentin des Chorverbandes ist sich sicher: Auch in 100 Jahren wird das gemeinsame Musizieren, das Singen und somit auch die Gemeinschaft die Menschen zusammenbringen. Damit es den Sängerbund dann noch gibt, sagte Landrätin Susanne Ganster, muss jedoch stets mit der Zeit gegangen werden. Der Contwiger Sängerbund meistere genau diese Disziplin, nicht zuletzt durch die Gründung des Chors 2000, der sich auf modernes Repertoire konzentriert, während der Männerchor rein auf traditionelles Liedgut setzt.

Sänger geehrt

Neben zahlreichen Lobeshymnen wurden am Samstagabend sechs langjährige Sänger geehrt. Seit 25 Jahren dabei sind Oliver Körner, Urban Müller, Markus Huff und Joachim Hunsicker. Die 50-Jahre-Urkunde erhielten Michael Lenz und Roland Heitmann. Ebenso gab es eine Auszeichnung für Chorleiter Wolf-Rüdiger Schreiweiss, der diesen Job seit 40 Jahren bei verschiedenen Chören übernimmt.

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