Kreis Südwestpfalz „Herbstwind“ schreibt Erfolgsgeschichte

„Eine Erfolgsgeschichte“ nannte der erste Kreisbeigeordnete Peter Spitzer die Seniorenzeitschrift „Herbstwind“ des Kreises Südwestpfalz bei der Vorstellung der 50. Ausgabe zum 25-jährigen Bestehen. Den ehrenamtlichen Zeitungsmachern, die hier Geschichten veröffentlichen von Senioren für Senioren, wünschte er als derzeit Verantwortlicher die glückliche Fortsetzung.

Seitdem die Stadt Zweibrücken mit dem „Rosenblatt“ in der Heftmitte am „Herbstwind“ beteiligt ist, hat sich die Auflage auf 6500 erhöht. 5000 Exemplare werden kostenlos im Landkreis verteilt, 1500 in der Rosenstadt. Maria Rimbrecht, Zweibrücken, sah in dem gemeinsamen Werk den Wunsch des vormaligen Zweibrücker Oberbürgermeisters Kurt Pirmann verwirklicht. Sie schätze nicht nur das immer wieder literarisch neu zu Schaffende, sondern auch „die schönen Gespräche“ in der Redaktionsrunde und das gegenseitige Lernen. Der „Herbstwind“, so Spitzer, bedürfe des großen ehrenamtlichen Einsatzes seiner Redaktionsmitglieder, an der Spitze Karina Frisch von der Leitstelle „Älter werden“, Kreisverwaltung, als Schriftleiterin. Auf den früheren ersten Kreisbeigeordneten und Sozialreferenten Willi Lehmann geht laut Spitzer die Gründung des „Herbstwinds“ im Jahr 1994 zurück. Es sei sein Anliegen gewesen, mit dieser Zeitschrift Senioren zu unterhalten und zu informieren. Spitzer bezeichnete Heide Brödel als das Urgestein in der Redaktion. Sie sei von Anfang an dabei gewesen. Lehmann selbst erinnerte an das langjährige Redaktionsmitglied Erika Neuber, die Ideengeberin für das Projekt gewesen sei, das sie in ähnlicher Form im Landkreis Altenkirchen entdeckt habe. Als maßgeblich für den Erfolg wertete er die Unterstützung des damaligen Redakteurs der „Pirmasenser Zeitung“, Bernhard Kolb, der die Redaktion in das Zeitungsschreiben eingeführt habe. Weiteres Grundwissen, erinnerte Heide Brödel, habe die Autorengruppe später (2002-2005) in einwöchigen Seminaren an der Pfalz-Akademie in Lambrecht erwerben können. Inhaltlich, verlautete in der Gesprächsrunde, habe die Thematik des „Herbstwinds“ mit Artikeln über die Seniorenarbeit im Kreis begonnen. Dann seien Persönlichkeiten aus der Südwestpfalz gewürdigt worden. Gemeinsam mit der Bitscher Seniorengemeinschaft seien Gemeinden vorgestellt worden, ausführliche Urlaubsreportagen hätten Unternehmungsgeist vermittelt. Mit Themenschwerpunkten, die sich die Redaktion für jede Ausgabe in den letzten fünf Jahren gesetzt habe, sei der „Herbstwind“ immer gehaltvoller geworden. Doch der Weg sei nicht immer aufwärts verlaufen, erklärte Ernst Hügel, 14 Jahre lang als erster Kreisbeigeordneter verantwortlich für die Seniorenzeitschrift. Es habe zwischendurch „Widerstand und Bestrebungen aus Organisationen“ gegeben, die darauf abzielten, das Projekt einzustellen, doch habe sich der „Herbstwind“ auch mithilfe seiner treuen Leserschaft durchsetzen können. Mittlerweile habe der Anschluss der Stadt Zweibrücken zur Stärkung beigetragen, und womöglich lasse sich die Stadt Pirmasens noch für die Zusammenarbeit gewinnen. Der „Herbstwind“ stellte durch seinen zeitgemäßen Auftritt selbst die Weichen auf Erfolg. Gibt es doch neben der Druckausgabe die Online-Ausgabe, vor sieben Jahren auf den Weg gebracht durch ein Weiterbildungsangebot der Kreisvolkshochschule. Pünktlich zum Jubiläum schaltete der für die Praxis zuständige Obmann Bernd Strassel die neu gestaltete Homepage frei, „Handy und Tablet gerecht aufbereitet“, so Spitzer. Das Thema der jetzigen Jubiläumsausgabe hieß „Aus dem Nähkästchen geplaudert“. Höchst unterhaltsame Geschichten ließen sich die Autoren dazu einfallen. Sie handeln etwa von Erlebnissen aus der Jugendzeit vor einigen Jahrzehnten, die hier festgehalten werden, damit sie nicht verloren gehen. Sie beschäftigen sich mit Problemen im Alter und lassen Schicksale durch Teilen mit anderen erträglicher werden. Humorvolle Anekdoten kommen dazu, poesievolle Zeilen und Informationen, etwa über den Seniorenbeirat. Dabei verständigte sich die Redaktion schon gleich auf das Rahmenthema für die Herbstausgabe. „Gradselääd“ soll der „Herbstwind“-Titel dann lauten. „Gradselääd“ hat nichts mit „Krautsalat“ zu tun, wie eine des Pfälzischen nicht Mächtige RHEINPFALZ-Volontärin aus Norddeutschland vor ein paar Jahren in einer humorvollen Glosse einmal vermutete, sondern bedeutet „jetzt erst recht“. Der „Herbstwind“, merkte der 87-jährige Pfarrer Hermann Kuntz, ältestes Redaktionsmitglied, an, sei weit verbreitet. Die Zeitschrift werde auch von seiner Nichte in Neuseeland gelesen. Einladung zum Mitschreiben ergeht an alle Interessenten, Ansprechpartnerin ist Karina Frisch von der Kreisverwaltung.

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