Südwestpfalz Kommunalwahl: CDU will die „mit Abstand stärkste Fraktion im Kreistag“ werden

Landrätin Susanne Ganster stimmte die CDU-Mitglieder auf den Kommunalwahlkampf ein.
Landrätin Susanne Ganster stimmte die CDU-Mitglieder auf den Kommunalwahlkampf ein.

Christof Reichert, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Südwestpfalz aus Hauenstein, ist von der Mitgliederversammlung der Partei erneut zum Spitzenkandidaten für die Kreistagswahl am 9. Juni gewählt worden. Die CDU tritt mit dem Ziel an, „mit Abstand die stärkste Fraktion zu stellen“, so Reichert.

Bei der offenen Mitgliederversammlung vermittelte die CDU am Freitagabend im Waldfischbacher Bürgerhaus das Bild einer Partei, die geschlossen auftritt, in der es keine großen Konflikte gibt. 131 stimmberechtigte Mitglieder fanden den Weg ins Bürgerhaus, das ist eine beeindruckende Anzahl. Dass der Hermersberger Dirk Palm den Parteivorsitzenden Christof Reichert in der RHEINPFALZ massiv attackiert hatte, war bei der Versammlung kein Thema, über das öffentlich gesprochen wurde. Es schlug sich aber im Wahlergebnis nieder. Nicht im dem Reicherts, der 104 Ja-Stimmen auf sich vereinte, wobei 18 Mitglieder mit Nein stimmten und neun sich enthielten. Palm erhielt nur 70 Ja-Stimmen, 51 CDUler hatten mit Nein gestimmt. Da er aber mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen erhielt, war Palm auf Listenplatz 6 gewählt. Das Ergebnis kann der Hermersberger als Denkzettel verbuchen.

Wie Reichert und die stellvertretende Kreisvorsitzende Susanne Ganster am Freitagmorgen in einem Pressegespräch informiert hatten, seien nach den Äußerungen Palms viele Gespräche geführt worden, auch mit Palm selbst. Man werte das als „Einzelmeinung“, so Ganster, „sie kam für uns unangekündigt und überraschend.“ Es sei aber klar gewesen, diese Liste, die mit den Gemeinde- und Ortsverbänden erarbeitet worden war, den Mitgliedern vorzuschlagen.

Frauen und JUler auf Spitzenplätzen

Reichert und Ganster bedauerten, dass die Frauenquote nicht habe erfüllt werden können. „Wir haben aber zwei Frauen unter den ersten fünf Plätzen“, betonte Reichert. Auch der Parteinachwuchs aus der Jungen Union ist gut repräsentiert, der Hermersberger JU-Vorsitzende Marcel Schäfer steht auf Listenplatz 10, drei weitere junge CDU-Kandidaten wurden aufgenommen. Auf der CDU-Listen finden sich viele erfahrene Bewerber, drei Verbandsbürgermeister und einige Ortsbürgermeister. Nach den Erfahrungen der Kommunalwahl 2019 sei die Listenplatzierung nicht mehr so entscheidend für den Wahlerfolg, sagte Reichert: „Die Liste wird viel weniger angekreuzt, stattdessen wählen die Leute wen sie kennen und wer bekannt ist.“

„Wenn man so lange wie ich in der Verantwortung ist, kann man es nicht allen Recht machen“, sagte Reichert nach der Mitgliederversammlung mit Blick auf sein Ergebnis, das er als „sehr gut“ wertete. „Ich bin sehr positiv gestimmt. Es waren so viele Mitglieder da, wir haben eine tolle Liste, ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Wahlergebnis einfahren werden“, erklärte er.

Reichert: „Die CDU hat geliefert.“

Reichert und Ganster hatten vor der Listenwahl auf den bevorstehenden Wahlkampf eingestimmt. „Wir haben nicht nur versprochen, wir haben geliefert“, zog Reichert eine Bilanz der CDU-Kreistagsarbeit der laufenden Wahlperiode. Ganster sagte mit Blick auf die Kreispolitik, dass „wir wirklich viel bewegt haben“, obwohl es durch die Corona-Pandemie schwierige Jahre gegeben habe. Als Erfolge nannte sie das Kreisentwicklungskonzept mit dem damit verbundenen Radverkehrskonzept und dem Zukunftscheck Dorf. Beim Ausbau der Breitbandversorgung liege der Kreis landesweit an der Spitze und „wir wollen das flächendeckend hinbekommen“. Sie bekannte sich zu allen 72 Kindergarten-Standorten, kritisierte aber, dass sich das Land auch hier aus der finanziellen Verantwortung stehle. „Wer bestellt, bezahlt, daran muss man das Land immer wieder erinnern“, sagte sie. „Ich bin hochmotiviert und packe die Dinge an“, versicherte sie den CDU-Mitgliedern. Und sie freue sich auf die „lebendige und sehr gute Zusammenarbeit“ im Kreistag mit einer nach der Kommunalwahl „neuen Mannschaft“.

CDU-Kreistagsliste

1. Christof Reichert (Hauenstein, 2. Josef Bauer (Thaleischweiler-Fröschen), 3. Diana Matheis (Rodalben), 4. Klaus Hüther (Bobenthal), 5. Martina Wagner (Kleinsteinhausen), 6. Dirk Palm (Hermersberg), 7. Philipp Andreas (Hilst), 8. Leo Littig (Münchweiler), 9. Markus Pohl (Hauenstein), 10. Marcel Schäfer (Hermersberg), 11. Tobias Dressler (Wallhalben), 12. Ansgar Uelhoff (Dahn), 13. Paul Sefrin (Bechhofen), 14. Beate Schnur (Bottenbach), 15. Wolfgang Leidecker (Waldfischbach-Burgalben), 16. Michael Köhler (Merzalben), 17. Herbert Semmet (Maßweiler); 18. Michael Zwick (Bruchweiler-Bärenbach), 19. Jannik Freyler (Contwig), 20. Ursula Steinbacher (Rodalben), 21. Matthias Wagner (Schmalenberg), 22. Nicole Wagner (Vinningen), 23. Michael Zimmermann (Hauenstein), 24. Claus Schäfer (Rodalben), 25. Thomas Peifer (Thaleischweiler-Fröschen), 26. Thomas Zwick (Bruchweiler-Bärenbach), 27. Matthias Roos (Bechhofen), 28. Michael Schmitt (Weselberg), 29. Georg Schäfer (Clausen), 30. Klaus Weber (Bottenbach), 31. Heinz Klages (Steinalben), 32. Uwe Hauenstein (Dahn), 33. Angelika Küttner (Bechhofen), 34. Tim Sprengart (Wallhalben), 35. Michael Pfeifer (Rodalben), 36. Johanna Hämpel (Hinterweidenthal), 37. Michael Schreiber (Fischbach), 38. Thomas Iraschko (Eppenbrunn), 39. Timo Bäuerle (Münchweiler), 40. Freddy Menges (Waldfischbach-Burgalben), 41. Lothar Witt (Weselberg), 42. Björn Bernhard (Dietrichingen). Ersatzkandidaten: Dieter Ballbach (Rodalben), Michael Maurer (Wallhalben), Georg Amberger (Dahn), Klaus-Martin Weber (Käshofen), Eleonore Huber (Obersimten), Marcel Schäfer (Horbach), Ulrike Kästner (Münchweiler), Dietrich Bauer (Saalstadt).

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