Zweibrücken Polizei wundert sich über rücksichtslosen Drängler auf der Autobahn

Der Unfall geschah auf der A8 zwischen den Anschlussstellen Walshausen und Contwig.
Der Unfall geschah auf der A8 zwischen den Anschlussstellen Walshausen und Contwig.

Ein Mann mit gefälschtem Führerschein hat einen Unfall auf der A8 verursacht und Fahrerflucht begangen. Dann fuhr er zur Polizei und wollte das Opfer anzeigen.

„Wer als Zweibrücker Polizist bislang geglaubt haben sollte, schon alles erlebt zu haben, wurde am letzten Donnerstag eines ,Schlechteren’ belehrt.“ Das schreibt die Zweibrücker Polizei in ihrem Polizeibericht unter der Überschrift „Drängler verursacht Verkehrsunfall auf der Autobahn, flüchtet von der Unfallstelle und erscheint mit gefälschtem Führerschein auf der Polizeidienststelle, um das Unfallopfer anzuzeigen“.

Nur ein Meter Abstand bei über Tempo 100

Laut Polizei fuhr der Drängler mit seinem SUV kurz vor 15 Uhr auf der A8 zwischen den Anschlussstellen Walshausen und Contwig auf der Überholspur mit geschätztem Tempo 110 bis 120 so dicht auf den Seat Ibiza einer 25-Jährigen auf, „dass die Frau sich zwangsläufig bedrängt fühlen musste“. Ein Zeuge sprach laut Polizei von maximal einem Meter Abstand.

Danach setzte sich der SUV-Fahrer mit seinem Wagen direkt vor den Seat der Frau, nachdem diese ihren Überholvorgang beendet hatte und wieder auf die rechte Fahrspur zurück gewechselt war. Dort bremste er sie so stark aus, dass die 25-Jährige die Kontrolle über ihr Auto verlor, so dass ihr Fahrzeug zunächst in die Mittelleitplanke krachte und von dort quer über alle Fahrstreifen nach rechts auf den Grünstreifen neben der Fahrbahn geschleudert wurde. Dort kam der Wagen zum Stillstand. Die Frau wurde nur leicht verletzt, musste aber zur Behandlung und Untersuchung mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Ihr total demolierter Wagen wurde von einem Abschleppdienst abtransportiert.

Bulgarischer Führerschein offenbar gefälscht

Der SUV-Fahrer beging Unfallflucht, tauchte aber noch während der polizeilichen Unfallaufnahme auf der Polizeiinspektion Zweibrücken auf, wo er das Unfallopfer wegen Beleidigung anzeigte, da die Frau ihn nach ihrem Überholvorgang mit einer Geste beleidigt habe. Nachdem seine Personalien aufgenommen waren und ihm der Vorwurf der Unfallflucht gemacht worden war, wollte der 51-Jährige zum Unfallhergang keine Angaben machen. Als „Fahrberechtigung“ zeigte er einen bulgarischen Führerschein vor, der nicht nur augenscheinlich, sondern auch mittels Dokumentenprüfgerät überprüft, starke Fälschungsmerkmale aufweist und umgehend sichergestellt wurde. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist.

Er wurde deshalb nicht nur wegen Nötigung im Straßenverkehr, Straßenverkehrsgefährdung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr mit Verursachung eines Verkehrsunfalls mit Personenschaden, sondern zusätzlich auch wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis beanzeigt. Der Polizeibericht endet so: „Ihm droht eine empfindliche Strafe.“

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