Thaleischweiler-Wallhalben Verbandsgemeinde schickt 35 Feuerwehrleute ins Katastrophengebiet

Ab August wird das neue Feuerwehrhaus in Rieschweiler-Mühlbach gebaut. Hier zeigen Florian Borne (vorne) und Marc Kelsch, wie en
Ab August wird das neue Feuerwehrhaus in Rieschweiler-Mühlbach gebaut. Hier zeigen Florian Borne (vorne) und Marc Kelsch, wie eng es im Umkleidebereich des Feuerwehrhauses Rieschweiler zugeht.

Mitte August soll Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus in Rieschweiler-Mühlbach sein. Am Donnerstag, an dem Tag, an dem 35 Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben mit sechs Fahrzeugen aufgebrochen waren, um im Katastrophengebiet Ahrweiler Menschen in Not zu helfen, vergab der Verbandsgemeinderat Thaleischweiler-Wallhalben die ersten Aufträge für das Feuerwehr-Großprojekt.

Der Spatenstich soll dann ein Grund zum Feiern sein. Wie wichtig die Arbeit der Wehr ist, das zeige sich gerade an der Katastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz. Sehr viele junge Wehrleute hätten sich bereit erklärt, in Ahrweiler zu helfen, lobte der für die Feuerwehr zuständige Beigeordnete Heino Schuck (SPD). Man habe alles getan, inklusive Corona-Schutzausrüstung, um den Einsatz für die Feuerwehrleute so sicher wie möglich zu gestalten. Dass alle gesund wieder zurückkommen, sei wichtig, unterstrich Wehrleiter Harald Borne.

35 Feuerwehrleute helfen im Norden von Rheinland-Pfalz

Die Mannschaft aus der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, die in diesem Katastrophenfall hilft, rekrutiert sich aus sieben Löscheinheiten. Die Sicherheit der Bürger in der Verbandsgemeinde sei aber weiter gewährleistet, der Brandschutz sei sichergestellt, unterstrichen Schuck und Borne.

Wie wichtig eine gute Ausstattung der Wehr ist, darüber waren sich alle Fraktionen im Verbandsgemeinderat einig. Die Millioneninvestitionen, die im einstimmig verabschiedeten Doppelhaushalt 2021/22 für die Wehren vorgesehen sind – Grundlage ist das derzeit gültige Feuerwehrkonzept –, seien kein Luxus, sondern notwendig.

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RLP/NRW

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Mit 2,75 Millionen Euro ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rieschweiler-Mühlbach veranschlagt. Die Verbandsgemeinde hatte die ersten Bauarbeiten ausgeschrieben und den Firmen dabei Termine vorgegeben, „da die Gewerke ineinander übergreifen müssen, das zeitlich genau abgestimmt sein muss“, sagte Schuck. FWG-Sprecher Peter Sammel hatte gefragt, ob es nicht sinnvoll sei, einzelne Gewerke neu und eventuell beschränkt auszuschreiben, da die Preise deutlich über den geschätzten Kosten liegen.

Manche Angebote liegen deutlich höher als geschätzt

Das sei nicht sinnvoll, sagte Thomas Schatton von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde. Zum einen wegen der Termine, die bei den ersten Gewerken ineinander übergreifen müssen und deshalb vorgegeben seien. Zum anderen aber auch, da es angesichts weiter steigender Preise fraglich sei, ob tatsächlich ein besseres Ergebnis erzielt wird. Man habe sich auch vor dem Hintergrund der Lage im Baubereich entschieden, die Arbeiten offen und nicht beschränkt auszuschreiben, weil man eine möglichst große Gruppe erreichen wollte, um so die Chance auf den besten Preis zu haben.

Wenn die Baufirma Küntzler ihre Betriebsferien beendet hat, Mitte August, starten die Bauarbeiten. Das werde mit dem Spatenstich verbunden, sagte Schuck. 1,6 Millionen Euro kosten die ersten Arbeiten. Im November 2020 waren sie auf 1,4 Millionen Euro geschätzt worden. Die Preissteigerung beträgt zehn Prozent. In der Kostenschätzung war eine Zisterne, die gebaut wird, noch nicht enthalten gewesen.

Die Firma Küntzler aus Waldfischbach-Burgalben erledigt die Erd-, Maurer- und Betonarbeiten (885.000 Euro). Die Dacharbeiten wurden an die Firma Lanzenstiel aus Kaiserslautern vergeben (250.000 Euro), die Gerüstbauarbeiten an die Firma Hanisch Gerüstbau aus Neunkirchen (13.000 Euro) und die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten an die Firma Scherer aus Höheischweiler (274.000 Euro). Die Firma Wieland & Schulz aus Kaiserslautern erledigt die Elektroarbeiten (137.000 Euro).

Wallhalber Feuerwehrhaus wird für 900.000 Euro saniert

Das nächste Großprojekt steht schon in den Startlöchern. 900.000 Euro sind für die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Wallhalben veranschlagt. Bereits seit 2014 befasst sich Architekt Reiner Bosle aus Weselberg mit dem Projekt, hat schon geplant, mehrfach umgeplant, „und hat dafür auch schon Teilbeträge bekommen“, sagte Verbandsbürgermeister Thomas Peifer (CDU). Es sei festgestellt worden, dass mit Bosle bislang kein Architektenvertrag abgeschlossen worden war. Das wurde nun nachgeholt.

In ihrem Feuerwehrgerätehaus können die Wallhalber dann Ausrüstung unterbringen, die ihnen die Feuerwehr Walferdingen in Luxemburg geschenkt hat. Dort waren Ausrüstungsgegenstände frei geworden, weil es in Luxemburg eine grundlegende Umstrukturierung des Brandschutzwesens gab. Die Spende wurde angenommen. Ebenso die Spende des Fördervereins der Feuerwehr Höhfröschen, der einen Defibrillator spendet, der künftig im in Höhfröschen stationierten Löschfahrzeug mitgeführt wird.

An die Gemeinde Hettenhausen geht das frühere Feuerwehrgerätehaus in der Gemeinde zurück. Die Feuerwehr hat ein neues Feuerwehrgerätehaus bekommen. Für das zuvor genutzte Gebäude hat die Verbandsgemeinde keine Verwendung, die Ortsgemeinde allerdings schon. Sie möchte das Gebäude als Betriebshof nutzen. Der Hettenhauser Gemeinderat hat bereits zugestimmt. Auch der Verbandsgemeinderat hat nichts dagegen.

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