Leute aus der Nähe Vom Bergwerk zum Ratssaal: Klaus Lehmanns Leben in Politik und Gewerkschaft

Klaus Lehmann
Klaus Lehmann

Seit vielen Jahren prägt Klaus Lehmann die Kommunalpolitik und setzt sich für Arbeiterinteressen ein. Auch mit 74 Jahren bleibt er ein scharfsinniger Akteur der SPD, dessen Wort immer noch Gewicht hat.

EPPENBRUNN. Klaus Lehmann engagiert sich seit drei Jahrezehnten in der Kommunalpolitik. Er gehört dem Gemeinde- und Verbandsgemeinderat an, bekleidete über Jahre Führungspositionen beim THW, ist engagierter Gewerkschafter und Träger der Verdienstmedaille sowie des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz. Am vergangenen Dienstag bekam der 74-Jährige die Urkunde für 54-jährige Mitgliedschaft bei der SPD. Lehmann, bekannt für messerscharfe Rhetorik, kommentierte das so: „Das muss man aushalten können.“

Der im mittelsächsischen Doebeln geborene Jubilar, aufgewachsen in Herten in Nordrhein-Westfalen, ist gelernter Betriebsschlosser im Bergwerk. Jahrelang hat er unter Tage gearbeitet, wechselte schließlich zum Deutschen Gewerkschaftsbund. Die Belange der Arbeiter zu vertreten, das hat ihn angetrieben. Er ist leidenschaftlicher Gewerkschafter, bekleidete Führungsämter: So war er Vorstandssekretär bei der Gewerkschaft Leder in Stuttgart, Geschäftsführer der Gewerkschaft Leder in Köln und Pirmasens. Bis zum Eintritt in den Ruhestand 2008 war er Bezirksleiter der Gewerkschaft IG-BCE, ebenfalls in Pirmasens. Seit nunmehr 50 Jahren engagiert sich Klaus Lehmann ehrenamtlich im THW, übte dort bis August 2023 das Amt des stellvertretenden Ortsbeauftragten aus. Außerdem ist Klaus Lehmannn ehrenamtlicher Rentenberater der deutschen Rentenversicherung in Rheinland Pfalz.

Geschätzt von politischen Freunden und Gegnern

Politikverdrossen ist er noch lange nicht. Er genießt von eigenen Parteifreunden hohes Ansehen und ist von politischen Konkurrenten geachtet und gefürchtet zugleich. Wenn er sich zu Wort meldet, ist jedes Wort ein Pfund. Seine Meinung, seine Einschätzung zu politischen Ereignissen und sein politisches Wissen werden parteiübergreifend geschätzt. Auch wenn er inzwischen etwas kürzertritt, er ist immer noch präsent auf der kommunalpolitischen Bühne.

In seiner Freizeit geht der rüstige Rentner gerne und oft spazieren, gönnt sich nach getaner Arbeit ein Gläschen Rotwein und genießt das Familienleben mit Ehefrau Gerda. Zur Familie gehören eine Tochter, ein Sohn sowie zwei Enkelkinder. „Sie wohnen leider viel zu weit weg in Herten, meiner alten Heimat“, bedauert er. Lehmanns Wunsch: „Mehr aufeinander zugehen, mehr aufeinander hören und bitte nicht von ideologischen Querdenkern leiten lassen.“

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