Wallhalben Wahl: Christine Burkhard verzichtet auf erneute Kandidatur

Christine Burkhard
Christine Burkhard

Wenn am 9. Juni der Ortsbürgermeister von Wallhalben gewählt wird, steht Amtsinhaberin Christine Burkhard (FWG) nicht mehr auf dem Stimmzettel. 2019 hatte sie sich knapp gegen Peter Sprengart (CDU) durchgesetzt. Nun hat sie entschieden, nicht mehr anzutreten.

Im Dezember war Burkhard noch unentschlossen. Ihr Zögern erklärte sie damals unter anderem damit, dass sie viele Stolpersteine und Bremsklötze bei der Durchführung von Projekten ausgemacht habe. Das habe Enttäuschungen ausgelöst und gute Vorhaben sogar auf der Strecke bleiben lassen. Burkhard hatte auch bemängelt, dass das Zusammenspiel mit den Behörden oft zäh und langwierig sei, die Bürokratie manches be- oder gar verhindere.

Ein Brief an die Bürger

Jetzt hat sich die amtierende Ortsbürgermeisterin entschieden, nicht mehr anzutreten. Ihre Gründe hat sie in einem Brief an die Wallhalber Bürger dargelegt, in dem sie verdeutlicht, was aus ihrer Sicht Bremsklötze sind. So seien der Umgangston und die Art und Weise, wie im Gemeinderat miteinander umgegangen wurde, in vielen Fällen beschämend für einen demokratisch gewählten Rat gewesen, schreibt Burkhard. Persönliche Interessen und Befindlichkeiten seien zu Tage getreten, die im Rat nichts zu suchen gehabt hätten. Die Opposition habe einen Sparkurs gefahren, „der die Weiterentwicklung unserer Gemeinde gehemmt hat“. Burkhard nennt als Beispiel den neuen Bauhof, der in Eigenleistung errichtet werden sollte. Grundsätzlich sei das lobenswert, allerdings stelle sich die Frage, wer diese Eigenleistung erbringen soll, da die Anzahl der Helfer überschaubar sei. „Zudem ähnelt die Planung und kostengünstige Ausführung des Bauhofs mit seiner kostensparenden Containerlösung eher einem landwirtschaftlichen Anwesen“, resümiert Burkhard.

Dass die Planung für Erweiterung und Umbau der Kindertagesstätte nicht so weit sei, wie sie sein könnte, habe mit dem Agieren der Opposition zu tun. „Wenn die Opposition früher erkannt hätte, dass ein Verlegen der Kita an den äußeren Ortsrand von Eltern und Erzieherinnen nicht gewollt ist“, könnte man weiter sein, schreibt Burkhard.

Abteilungen nicht funktionsfähig

Zum Thema Bürokratie merkt sie an, dass die Verwaltungsarbeit mit einem hohen Maß an Belastung und Verzögerung verbunden sei. Das habe auch damit zu tun, dass auf Verbandsgemeinde- und Kreisebene zahlreiche Abteilungen nicht funktionsfähig seien und daher nur begrenzte Unterstützung gewährleistet werden könne. Anträge zu bearbeiten, sei mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Auflagen der Aufsichtsbehörden würden zunehmend komplexer und könnten ohne Mitwirken der Verwaltungen kaum noch bewältigt werden.

„Wo gehobelt wird, fallen Späne.“ Dieser Satz treffe auch auf ihre Amtszeit zu. So trage sie persönlich die Verantwortung dafür, dass man in puncto Entwicklung des Baugebiets nicht weitergekommen sei. Trotz des Boykotts eines Grundstückseigentümers habe sie die Planung vorantreiben müssen, bekennt Burkhard selbstkritisch. Zwar hätten zu erwartende Einspruchsverfahren eine zeitliche Verzögerung bedeutet, aber es könne sich nur etwas entwickeln, wenn es initiiert werde. Das sei nicht geschehen.

Sie habe das Amt der Ortsbürgermeisterin trotz aller Herausforderungen mit großem Engagement und viel Freude ausgeübt, betont Burkhard. Für den Gemeinderat werde sie sich bewerben, um sich weiter konstruktiv für ihren Heimatort einzubringen.

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