Kusel CDU schickt Rubly mit starkem Votum ins Rennen

CDU-Kreisvorsitzender Otto Rubly zieht mit einem starken Votum in den Wahlkampf um das Landratsamt. Beim Nominierungs-Parteitag am Samstag erhielt er 51 der 54 Stimmen bei zwei Enthaltungen und einer Nein-Stimme. Trotz der späten Kandidatur gab sich der 60-Jährige kämpferisch: „Ich trete nicht an, um dabei zu sein. Ich trete an, um zu gewinnen.“

Rubly zeigte sich aber selbstkritisch. Er habe „zu lange zugeschaut und auf die Kandidatur von Persönlichkeiten gehofft, die wir hier heute auch guten Gewissens hätten nominieren können“, sagte der Parteivorsitzende. Doch habe man deren persönliche Lebensplanung zu respektieren. Er sei nach vielen Gespräche sowohl intern wie auch mit Bürgern davon überzeugt, dass die CDU als stärkste Oppositionskraft einen Personalvorschlag brauche, „der in der Lage ist, das Ergebnis dieser Landratswahl entscheidend zu gestalten“. Das sei die CDU nicht nur sich selbst und den Wählern, sondern der Demokratie schuldig. Nach zehn Jahren als Kreisbeigeordneter – bis 2014 – habe er den besten Blick in die Verwaltung, „ohne im Dunstkreis des derzeitigen Landrats Hirschberger gewesen zu sein“. Daher stehe er als Kandidat zur Verfügung – statt dabei zuzuschauen, wie die beiden Koalitionspartner SPD und FWG mit ihren Kandidaten das Amt des Landrats „unter sich auskegeln“. Nach mehr als 60 Jahren SPD-Vorherrschaft im Kreis sei es Zeit für Veränderungen; das sähen auch viele Bürger so. Themen gebe es genug. Beispielsweise die Demografie, wo der Kreis zwar einen Arbeitskreis gegründet habe, der aber nur so lange zusammengetreten sei, „wie ein unserem Landrat bekannter Professor aus Rostock Statistiken zusammengetragen hat“. Beispiel Wirtschaftsförderung, wo viel zu wenig über die Kreisgrenzen geschaut und kooperiert werde. Schlussendlich: Der Landkreis brauche eine Zusammenarbeit der politisch Verantwortlichen – keine Ausgrenzung, wie diese SPD und FWG 2014 mit ihrer Koalition betrieben hätten, um die Posten unter sich zu verteilen. Woran es liege, dass die beiden Partner nun doch mit zwei Kandidaten antreten, müssten diese miteinander ausmachen. Rubly verwies stattdessen darauf, dass er als Beigeordneter der Verbandsgemeinde zweimal parteiübergreifend gewählt worden sei: „Ich bin die beste Alternative für diejenigen, die möchten, dass im Landkreis neue Akzente gesetzt werden.“ Zuvor hatte Bundestagsabgeordneter Xaver Jung seinen Parteifreund als bodenständig und bürgernah gepriesen. „Er muss nicht im Wahlkampf von Ort zu Ort hasten, um aufzuzeigen, dass er die Orte kennt.“ Rubly sei im Landkreis geboren und aufgewachsen, er sei schon überall gewesen und kenne die Probleme: „Das ist kein Strohfeuer, um einen Job zu bekommen und das schnell wieder endet. Otto ist einer von uns.“ Die Partei und ihr Kandidat könnten daher und nach den Erfolgen der vergangenen Jahrzehnte im zunächst fast komplett SPD-dominierten Kreis Kusel ganz selbstbewusst und mit dem Anspruch in den Wahlkampf gehen, den Landrat zu stellen.

x