Lokalsport Südpfalz Das Drei-Länder-Turnier

HERXHEIM (rhp). Der länderübergreifende Austausch stand im Fokus beim Pamina-Jugend-Cup in der Herxheimer Pamina-Halle. Und es ging ein bisschen um das Verhältnis von Phönix Mannheim zum „großen“ SV Waldhof beim Hallenfußball-Turnier mit 32 Jugendmannschaften aus den Regionen Südpfalz, Nordbaden und Elsass, zu dem die SpVgg Rohrbach eingeladen hatte. Und um ein Stück Kultur, das verloren geht.

Der Sieg im Auftaktturnier ging an die E-Junioren von Phönix Mannheim 02, sie setzten sich im Neunmeterschießen mit 6:4 gegen den FSV Offenbach durch. Der Verein aus der Quadrate-stadt gilt als Kaderschmiede: Neben Christian Wörns hat Ex-FCK-Profi Daniel Halfar dort das Kicken gelernt. Aktuelles Aushängeschild des Vereins ist U19-Nationalstürmer Erik Wekesser, der mittlerweile auf dem Betzenberg auf Torejagd geht. Phönix-Vize Torsten Grösch hatte selbstbewusst den Turniersieg als Parole ausgegeben. Er räumte ein angespanntes Verhältnis in Mannheim zum SV Waldhof ein und sagte: „Durch das belastete Verhältnis Waldhof-FCK ist die Pfalz bei vielen Jugendlichen negativ belegt. Wir wollen diese alten Zöpfe abschneiden und mit diesen Reisen gezielt Vorurteile abbauen.“ Yves Vetterhoeffer ist als Vorstandsmitglied beim US Schleithal für die Nachwuchsarbeit verantwortlich. „Unsere Jugend spricht fast nur noch Französisch. Mit dem Aussterben des elsässischen Dialekts geht ein Stück Kulturgut verloren. Dadurch wird kaum noch Deutsch gesprochen. Dies wollen wir verhindern und sind gerne hier.“ Jonathan spielt im Tor oder im rechten Mittelfeld der Gastgeber. Der Neffe von Rohrbachs Sportdirektor Markus Fuß hat ebenfalls Englisch als erste Fremdsprache, der Argentinier Messi ist sein Vorbild. „Ich finde es gut, dass die Franzosen hier sind“, sagt er. Ein typischer Deutsch-Franzose ist Mitorganisator Frederic Siebenhaar. Er hat eine französische Mutter und einen deutschen Vater. Er arbeitet hauptberuflich beim Pamina-Euro-District, der zuständigen Behörde für das Zusammenwirken von Elsass, Pfalz und Baden. Siebenhaar ist seit vielen Jahren Mitglied bei der Spielvereinigung und stellte verschiedene Kontakte her. Die Trainer der US Oberlauterbach verteilten am Samstag Einladungen für ihr Jugendturner im Sommer und erhielten spontan einige Zusagen. Das mit Muffins und Waffeln angereicherte Kuchenbuffet war schnell geplündert, viele helfende Hände sorgten zeitnah für Nachschub. Rohrbachs Jugendleiter Claus Mansmann hatte leichte Bedenken wegen der Straßenverhältnisse gehabt, doch die Gruppen waren komplett. Ein Mannheimer Team konnte nicht antreten, dafür sprang spontan der Nachbarverein aus dem Stadtteil Käfertal ein. Mansmann strebt einen dauerhaften Platz des Turniers im Veranstaltungskalender der Spielvereinigung an. Die Ortsgemeinde Rohrbach übernahm die Kosten für die Pokale und Medaillen.

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