Fussball FC Lustadt: Freier Fall in einem Monat

Reaktiviert bei den Männern in Lila: Robin Dränkow (links).
Reaktiviert bei den Männern in Lila: Robin Dränkow (links).

Kann Bezirksligist FC Lustadt am Sonntag, 15 Uhr, im Derby Zuhause gegen das sieglose Schlusslicht SV Rülzheim den Abwärtstrend stoppen? Die Gastgeber haben die letzten fünf Spiele verloren und seit über 400 Minuten keinen Treffer mehr erzielt.

Am Monatsanfang standen sie noch auf dem dritten Rang, jetzt beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsrang lediglich drei Zähler. Dem allerletzten Aufgebot der Gäste gelang am vergangenen Sonntag mit dem 1:1 gegen den BSC Oppau allerdings der zweite Punktgewinn der Saison.

Die Rülzheimer Spielerdecke ist extrem dünn. Der 52-jährige Sportdirektor Sahin Pita stand 90 Minuten auf dem Platz („das Trio der Unparteiischen war zusammen jünger als ich“). Er führte die Riege der reaktivierten Veteranen um Uwe Gross, Andreas Kuhn und Robin Dränkow an. Das Quartett wird wohl auch am Sonntag wieder dabei sein...

Wegen Personalmangel Spiel abgesagt

Die Partie bei der FG Mutterstadt am Wochenende zuvor musste wegen Personalmangels abgesagt werden. Doch Pita will alles dafür tun, damit es weitergeht. Er und Trainer Sascha Heil führen Gespräche mit Spielern, die derzeit pausieren und deshalb ablösefrei wechseln könnten. Vor der Saison hatten alle Spieler bis aufs Torhüterduo Dennis Karn/Amin Zahmatkeshan und Marcel Stubenrauch das Peter-Becht-Stadion verlassen, zwölf meist junge Neuzugänge und Spieler der abgemeldeten „Zweiten“ bildeten den neuen Kader.

Von einigen ist Pita bitter enttäuscht, fühlt den Verein und sich im Stich gelassen. Der Bosnier nennt Beispiele: Unzureichender Trainingsbesuch, kurzfristige Absagen vor den Spielen. Er erzählt: „Ein Spieler wollte uns regelrecht erpressen und nur noch in der Vorrunde spielen, wenn er in der Winterpause ablösefrei wechseln darf. Doch es erhält keiner die Freigabe vor dem 30. Juni 2024.“

Pita zeichnet düsteres Bild für Zukunft

Sahin Pita prägt seit fast drei Jahrzehnten, unter anderem als Spieler des SV Weingarten und Trainer des TB Jahn Zeiskam, den höherklassigen Amateurfußball der Region. Er zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft. Er fordert: „Es sollten sich alle Vereine darauf verständigen, keine Spieler mit weniger als einem Jahr Vereinszugehörigkeit zu verpflichten. Wenn heute einer wegen Fehlverhaltens rausfliegt, rufen ihn am nächsten Tag schon drei oder vier Vereine an. So können wir nicht weitermachen.“

Pita schätzt die Lage realistisch ein, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt aktuell 14 Punkte. Er möchte bei den „Lilanen“ deshalb wieder Spaß am Fußball erzeugen, die Gemeinschaft der verbliebenen Kicker stärken, Identifikation mit dem Verein schaffen.

Bitterer Ausfall für Rülzheim

Am Sonntag freut er sich auf ein Wiedersehen mit den Lustadtern Max Weilbach und Martin Wall, die er in Zeiskam trainiert und ausgebildet hat. Ganz bitter für den SV Rülzheim ist der Ausfall von Abwehrchef Max Liebel, er muss mit einem Muskelfaserriss noch mehrere Wochen pausieren.

Weiter spielen am Sonntag: FG 08 Mutterstadt - VTG Queichhambach (14.30 Uhr) und TuS 08 Schaidt - FC 08 Haßloch (15.30 Uhr).

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