Lokalsport Südpfalz Team Ehrmann setzt auf Konstanz

LANDAU (mame). Wenn die Radsportsaison mit den ersten Frühjahrsklassikern beginnt, sind auch wieder die drei südpfälzischen Radsportteams dabei.

Das Team Möbel Ehrmann aus Roschbach setzt auf Konstanz und den bewährten Fahrerstamm. Lediglich Jan Kraemer ist neu im Kader. Der 19-Jährige startet seit dem Sieg im C-Rennen von Bolanden in der B-Klasse, kommt vom RSC Neustadt. Seit Jahren ist er gut mit David Hund befreundet, dem neben Christoph Danner einzigen echten Roschbacher in der Mannschaft von Teamchef Günther Danner. Kraemer soll sich an die Kriterien gewöhnen. „Er ist lernwillig und passt menschlich sehr gut in die Mannschaft. Aber er wird dieses Lehrjahr brauchen“, sagt Danner. Der Teamchef kann wieder auf Siege von Allrounder Simon Nuber bauen. Patrick Nuber und Kai Hliza bilden mit Fabian Genuit weitere Optionen, um für die Konkurrenz nicht zu berechenbar zu werden. Patrick Nuber wird jedoch so wie in der Vorsaison aus beruflichen Gründen nur sporadisch in der Pfalz zur Verfügung stehen. Valentin Holtz und Benjamin Diemer sind seit Jahren zuverlässige Helfer, die die Sprints ihrer Kapitäne nahezu perfekt vorzubereiten verstehen. Es gibt neue Trikots und einen neuen Sponsor, das optische Erscheinungsbild soll aber nahezu unverändert bleiben. „Die Rennen werden sicher noch interessanter, wenn ich sehe, was sich bei der Konkurrenz getan hat. Wir selbst wollen die Leistung des Vorjahres erreichen“, sagt Danner, der vor allem Hliza mehr zutraut, als der im vergangenen Jahr zeigen konnte. Der Feinschliff wird der Mannschaft im Trainingslager auf Mallorca verpasst, als erstes wichtiges Rennen bezeichnet Danner das in Offenbach am 1. Mai. Bis dahin werden die Fahrer nach und nach in die Rennsaison einsteigen. Im Landauer Team Jäger und Keppel/Wipotec war Robert Müller drei Jahre Garant für Siege und Topplatzierungen – 2015 trotz der Doppelbelastung mit der Bundesliga. Müller ist zum Team Heizomat gewechselt. Die Abgänge von Markus Reichert, Dominik Hetzer, Burkhard Schlenkrich und Daniel Mild mussten ebenso kompensiert werden. „Ganz aufzufangen war das nicht. Wir mussten umdenken und es ist klar, dass wir es gerade in den kleinen Kriterien schwer haben werden, um Podiumsplatzierungen mitzufahren“, sagt der Sportliche Leiter Wolfgang Moster. Dies sei dem Fakt geschuldet, dass es kaum Alternativen auf dem A-Klasse-Niveau gebe, die ihren Lebensmittelpunkt hier in der Pfalz oder dem benachbarten Nordbaden hätten, um immer eingesetzt werden zu können. Der Hamburger Heinrich Berger, soll in den Semesterferien, die er ab Juli in Karlsruhe verbringen will, in Müllers Rolle schlüpfen. Oliver Scholer (Heidelberg) soll in seiner zweiten Saison, die er komplett bestreiten will, mehr Renneinsätze bekommen und auf Angriff fahren. Mit Benjamin Körner und Alexander Köhler stehen nur zwei weitere Fahrer quasi wöchentlich bereit. Der Karlsruher Lukas von Cölln muss zunächst aus der C-Klasse aufsteigen. Sporadisch eingesetzt werden zudem Thorsten Blatz, Andreas Schindler, Jonas Engel, Georg Brauße, Christoph Hench und Marcel Weber, die alle weiter entfernt leben, sowie der Dörrenbacher Jan Schmitt, der die Mehrzahl der pfälzischen Rennen für seinen Verein, den RSC Bundenthal, bestreiten will. Einen Sprinter für flache Kurse sucht man vergebens im Aufgebot. Bei ausgewählten Schwerpunktrennen soll der gesamte Kader zur Verfügung stehen – und da, so Moster, „wollen wir auch um das Podium mitfahren“. Ein schwerer Schlag war für das Bellheimer Team Erdinger der Tod des Sportlichen Leiters Josef Moster. Der hatte im Winter einen komplett neuen Kader zusammengestellt, der für Erfolge sorgen kann. Die Ex-Profis Tim Gebauer, Andreas Fließgarten und Sascha Starker führen die Mannschaft an. Mit David Büschler hat sie einen Sprinter, aushilfsweise soll Frank Dressler-Lehnhof in den Sattel steigen und seine Erfahrung einbringen. Mit seinem Radladen ist der Weselberger zugleich auch neuer Ausrüster des Teams. Mit Robin Fischer stößt ein junger und ambitionierter Fahrer aus dem Sossenheimer Bundesligateam zur Bellheimer Equipe, der als Allrounder fungiert. Geblieben ist neben Büschler nur Daniel Erb, der sich weiter in der Helferrolle sieht. Marc Wunderlich vervollständigt den Kader und kommt aus Darmstadt. Er ist ein Mann für kurze Fluchtversuche, beispielsweise wenn Wertungen oder Prämien in den Kriterien angeläutet werden. Ernst Hesselschwerdt übernimmt kommissarisch die vakante Position des Sportlichen Leiters: „Das kam alles völlig unvorbereitet. Ich muss die Fahrer zuerst kennenlernen. Es wäre derzeit vermessen, hohe Ziele auszurufen, auch wenn wir eine erfahrene Mannschaft haben. Die meisten Fahrer befinden sich in einer anderen Situation als zu ihren Hochzeiten. Wir wollen aber hier und da kleine Stiche setzen.“ Hesselschwerdt sieht den Schwerpunkt der Mannschaft bei den pfälzischen Kriterien, umso sehr schmerzt es ihn, dass man in Kuhardt und Leimersheim fehlen wird. Da reist das Team zu einer Rundfahrt in Polen. „Ich hätte das so nicht gemacht, aber jetzt geht es darum, dass es Freude macht. Den Fahrern – und mir.“ Für die Zukunft soll ein zweiter Sportlicher Leiter gewonnen werden.

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