Landau Die Stärken stärken

„Die Stadt als Marke“ – dieser neue Zeitgeist hat auch Landau erfasst. Und so setzten sich viele Landauer am Dienstagabend im kleinen Saal der Festhalle mit Perspektiven für das Stadtmarketing auseinander.

Bürgermeister Thomas Hirsch (CDU) und Stefan Pfirrmann vom Landauer Verein Stadtmarketing hatten zwei kompetente Referenten eingeladen. Aus dem Nähkästchen plauderten Jürgen Block aus Berlin, Geschäftsführer der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing, sowie aus Hamburg Peter Pirck von der Brandmeyer Markenberatung, der viele Kommunen auf dem Weg zur eigenen Marke begleitet hat. Es gehe darum, die Stärken zu stärken, damit Menschen mit einer Stadt positive Eigenschaften verbinden. Zählten die Bürger der Stadt und der Region zur Zielgruppe, dann müssten sie befragt werden – am besten online, welche Gegebenheiten Landau für sie attraktiv machten. „Das Marketing muss die richtigen Gegebenheiten ins Schaufenster stellen“, zitierte Pirck den Geschäftsführer von Wien-Tourismus, Norbert Kettner. Jede Stadtmarke habe ihr eigenes spezifisches Erfolgsmuster. Noch eines stellte Pirck klar: Eine Markenanalyse tauge nicht als Basis für Stadtentwicklung. „Sie müssen die Infrastruktur am Laufen halten, sonst nutzt das beste Image nichts“, bekräftigte Block. Ein weiterer Tipp: Nicht die Politik dürfe das Stadtmarketing bestimmen. Fundament müsse ein Konzept sein, zu Leitbild oder Standortentwicklung, aber es brauche keinen Slogan. Auf Bürgerbeteiligung setzt auch Block. „Sie müssen die Leute wirklich beteiligen“, sagte er eindringlich. Stadtmarketing sei eine Querschnittsaufgabe, ein Übersetzer, Moderator, Dienstleister. Es müsse die Komplexität zur Marke reduzieren und in Veranstaltungen fördern. Der Prozess müsse immer wieder neu belebt werden. Die Besucher nutzten die Diskussionsrunde rege. Die Frage nach der Organisation eines Stadtmarketings beantwortete Block eindeutig: „So klein ist Landau nicht. Sie kriegen da ehrenamtlich gar nichts auf die Reihe. Das sind wirklich große Herausforderungen.“ Schließlich sollten alle profitieren, Wirtschaft und Gesellschaft. (sas)

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